Fußball

Wo dürfen noch Fans rein? Immer mehr Zweifel an der Euro

Bei der Handball-WM  in Ägypten sorgten die Spieler selbst für Spiele ohne Fans! Eigentlich täten die Hallen zu 20 Prozent gefüllt sein dürfen, doch die Kapitän der europäischen Teilnehmer, also auch von Österreich, baten in einem offenen Brief mit Erfolg, wegen der Corona-Ansteckungsgefahr keine Zuschauer zuzulassen. In Österreich sorgt schon die Politik dafür, dass auch bei Freiluftvents wie Fußball bis auf weiteres die Tribünen leer bleiben müssen. Die meisten Klubs gehen davon aus, dass sich vor Ostern, also April, daran nichts ändern wird. Die Geisterwettbewerbe bleiben weltweit in Mode. Wo dürfen die Fans überhaupt noch rein?

In den USA entscheiden die regionalen Behörden, ob Zuschauer zugelassen werden. Beim Start der Play-offs in der Football-Liga waren in Tennessee 14 029 von 70 000 Plätzen besetzt, in Buffalo 6700 der 71 608. Im Basketball dürfen ebenfalls Fans in die Hallen. Bei den Los Angles Lakers waren es Sonntag 3327.

Etwas anders ist die Situation in Australien und Neuseeland, In Australien durften 27566 Zuschauer zum Cricket in Perth, auch die Fußball-Liga startete Ende Dezember mit Fans. Bei den Australian Open im Tennis soll eine 25-prozentige Auslastung im Flinders Park von Melbourne gesichert sein, die Veranstalter bemühen sich weiterhin um die Erlaubnis für 50 Prozent.

In Katar, wo im Februar David Alaba mit Bayern München um die Klub-WM spielen wird, sind auch wieder Zuschauer erlaubt.  In den europäischen Ligen nicht. In Englands Premier League waren im Dezember je nach Infektionslage bis zu 2000 Besucher erlaubt, seit 6. Jänner nicht mehr. Das Spitzenduell zwischen Meister Liverpool und Manchester United um die Tabellenführung am Sonntag an der Anfield Road wird ein Geisterspiel, nur zu sehen daheim vor dem TV-Schirm. Seit Dienstag, seit dem 1:0 in Burnley durch ein Tor von Paul Pogba, heißt der Tabellenführer nicht mehr Liverpool, sondern Manchester United. Mit drei Punkten Vorsprung. In Deutschland war schon Ende Oktober Schluss für Zuschauer. Dortmund ist mit 3014 Fans im Schnitt der Krösus dieser Saison. Bayern München durfte in der ganzen Saison keine Zuschauer reinlassen.

Inzwischen werden wegen der Reisebeschränkungen von Tag zu Tag die Zweifel größer, dass von 11. Juni bis 11.Juli wie geplant die Europameisterschaft in zwölf Städten stattfinden kann. Die UEFA lässt vorerst nichts verlauten, wird am 5. März entscheiden. Aus der „Deckung“ wagte sich dieser Tage der Schweizer Verbandspräsident Dominique Blanc, der im April an Corona erkrankt war. Er schloss zum jetzigen Zeitpunkt definitiv aus, dass die Schweiz in Baku spielen wird. Auch in London, Dublin oder Glasgow sind EM-Spiele derzeit so gut wie unvorstellbar. Blanc nannte zwei mögliche andere Varianten: Die Europameisterschaft in einem Land, dass organisatorisch in der Lage ist, das Programm mit 51 Spielen zu bewältigen. Blanc konnte sich Deutschland oder Russland vorstellen. Die zweite: Die ganze Europameisterschaft in einer Millionenstadt, die genug Stadien hat, um dort die sechs Vierergruppen spielen zu lassen.

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