Fußball

Wolfsberg zum ersten Tor gegen Dinamo Zagreb „gezwungen“

Bereits letzten Samstag fiel Wolfsbergs Trainer Ferdinand Feldhofer eine Riesenlast von seinen Schultern. Weil er da wusste, dass sein „Wolfsrudel“ nach dem Corona-Chaos weiter konkurrenzfähig ist. Das zeigte ihm der 2:0-Sieg in Altach. Seit einer Woche konnte er wieder mit dem Großteil des Kaders trainieren, seit Dienstag mit der kompletten Besetzung. Also auch mit Tormann Alexander Kofler und Cheikhou Dieng, die in Vorarlberg noch nicht dabei waren. Und damit stellt sich für Feldhofer die Einserfrage: Wer beginnt Donnerstag Abend im Wörthersee-Stadion gegen Kroatiens Serienmeister Dinamo Zagreb in einem Schlüsselspiel um den Aufstieg unter die letzten 32 der Europa League im Tor? Kofler oder Manuel Kuttin, der in Altach fehlerlos agierte?

Rund um das 0:1 beim Hinspiel in Zagreb begann das Corona-Chaos bei Wolfsberg. Einige, die spielten, waren sicher schon nicht fit. In Anbetracht dessen und der Tatsache, dass die Kärntner nach Gelb-Rot für Dauerläufer Matthäus Taferner die ganze zweite Hälfte mit zehn Mann auskommen mussten, hielten sie sich sehr gut. Also macht sich Wolfsberg Hoffnungen, Donnerstag zu punkten. Zwar war auch Dinamo Zageb damals wegen Covid 19 personell geschwächt, fehlte etwa Trainer Zoran Mamic auf der Bank, aber Wolfsberg hatte es härter getroffen. In Bestbesetzung verlor Dinamo am Wochenende das kroatische Spitzenspiel bei Osijek 0:2, was die erste Saisonniederlage bedeutete. Trainer bei Osijek ist Nenad Bjelica, der in Zagreb nach einem Zwist mit dem Mamic-Clan im Frühjahr gehen musste, der sieben Jahre nach seiner erfolgreichen Wolfsberg-Zeit mit dem Aufstieg in die Bundesliga noch immer sehr gute Kontakte ins Lavanttal hat. Also wird Feldhofer sicher letzte Infos über Dinamo via Bjelica bekommen haben. Das Ziel Aufstieg verlor Feldhofer auch zu Zeiten, in denen nur eine Handvoll Spieler zum Training kommen konnten, nicht aus den Augen. Bewundernswert.

Klar ist: Wenn es der erhoffte Sieg gegen die individuell besseren Kroaten werden soll, dann ist Wolfsberg zum ersten Tor gegen Dinamo, die mit einem Punkt Vorsprung und einer Tordifferenz von 1:0 die Gruppe anführen, gerade gezwungen. Fünf Wolfsberg-Treffer gab es bisher. Kapitän Michael Liendl verwandelte in Klagenfurt gegen CSKA Moskau einen Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (Bild oben), beim sensationellen 4:1 in Rotterdam gegen Feynoord traf Liendl dreimal (zweimal vom Elfmeterpunkt, einmal aus dem Spiel), einmal Dejan Joveljic, der den dritten Wolfsberg-Penalty im De Kuip verwertete. Donnerstag muss einer treffen, um die Aufstiegschance am Leben zu halten. Egal ob Liendl, Joveljic, der Kroate Dario Vizinger, der Israeli Eliel Peretz, Christopher Wernitzig oder ein anderer. Gegen Feyenoord und CSKA Moskau spielte Kroatiens Teamkeper Dominik Livakovic „zu null“, gegen Wolfsberg sein Ersatz Danijel Zagorac. Donnerstag muss die Dinamo-Torsperre beendet werden.

 

 

Foto: RZ Pellets Wolfsberg.

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