Fußball

Zu Beckenbauer und Happel das Nationalstadion Hohe Warte

Es war eine Buchpräsentation mit Nebentönen, zu der Heinz Palme Mittwoch sozusagen als „Vorspiel“ zum Europa League-Triumph von Atalanta Brgamo auf die Hohe Warte bat. Erinnerungen des 65 jährigen Steirers, der einst als Skispringertalent galt, an 22 Jahre im ÖFB in der Jugendabteilung, als Pressechef, im Management der Nationalmannschaft bei sechs Teamchefs (Branko Elsner, Josef Hickersberger, Alfred Riedl, Ernst Happel, Herbert Prohaska und Otto Baric), bei zwei WM-Endrunden und der Jahrhundertblamage gegen die Färöer-Insel in Landskrona, als Bewerbungsleiter für die EURO 2004. Zudem an seine Zeit als General Coordinator und WM-Protokollchef für die WM 2006 in Deutschland an der Seite von Lichtgestalt Franz Beckenbauer, des OK.Chefs.  Danach war er  Special Adviser bei der WM 2010 in Südafrika und sechs Jahr ein Katar Vice Director General im internationalen Zentrum für Sicherheit im Sport. Zeitwesise fühlte sich Palme, Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich, als Spielmacher im Weltfußball, wie auch am Cover des Buchs zu lesen ist.

Der Tod von Beckenbauer vor vier Monaten war die letzte Motivation, das Buch über Begegnungen mit Beckenbauer, der ehemaligen deutschen Kanzlerin Angela Merkel, Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter, Ex-ÖFB-Boss Beppo Mauhart, deutschen Legenden wie Otto Rehhagel und Berti Vogts zu vollenden. Da geht es um Zugang zum Erfolg, Professionalität, Präzision, Leidenschaft und Kommunikation. Auch um das Überschreiten von Grenzen. Am Ende des Buches folgen auch Visionen. Über die erste Frau als ÖFB-Präsidentin. Da dachte er an Brigitte Annerl von Hartberg oder Diana Langes vin WSG Tirol. Annerl, zur Präsentation eingeladen, winkte gleich ab. Sie bleibt auf Hartberg fokussiert. Es gibt auch Ideen, warum Ralf Rangnick mit Österreich am 14. Juli in Berlin Europameister wird. Palme-Freund Toni Polster setzte gleich nach: „Ich erwarte schon, dass er mit dem Pokal zurückkommt!“ Rangnick hatte für solch unseriöse Prognosen nur ein Lächeln übrig. Verwies darauf, dass mit Michael Olise und Torjäegr Jean Phillippe Meta zwei Franzosen, die unter Oliver Glasner mit Crystal Palace in letzter Zeit alles in Grund und Boden spielten, bei Österreichs EM-Startgegner gar nicht zum Kader seines Kollegen Didier Deschamps gehören.

Teamchef Rangnick entwickelte eine andere Vision. Gemeinsam mit Viennas Vizepräsident Roland Schmid, der neben ihm saß: Das neue Nationalstadion Hohe Warte. Über 50.000 Zuschauer in Döbling wie in Dreißigerjahren, zu den Zeiten des Wunderteams unter Hugo Meisl? Bei allem guten Willen derzeit schwer vorstellbar. Das wird ein sehr langer Weg dorthin. Derzeit ist die Hohe Warte nicht bundesligatauglich.

 

 

4

Meist gelesen

Nach oben