Jetzt reicht es bei Red Bull Salzbrg nicht einmal mehr für einen Heimsieg gegen den sieglosen Letzten GAK. Nur mit Glück blieb den „Bullen“ eine peinliche Niederlage erspart, weil die Grazer ihre Chancen nicht nützten. Zurück blieb die Erkenntnis: Das Tief ist prolongiert. Daher herrschte nach dem 0:0 Ratlosigkeit, denn so wird auch Mittwoch in der Champins League bei Feyenoord im de Kuip von Rotterdam garantiert nichts zu holen sein. Sicher würde es in dieser Situation keine Treueschwüre für einen österreichischen Trainer geben wie für Pep Ljnders vor und nach der Nullnummer von Geschäftsführer Stephan Reiter. Der zudem in Interviews einen Kurswechsel ankündigte: Künftig sollte nicht nur Talent geholt werden, sondern auch Routiniers. „Ankerspieler“, wie es Reiter ausdrückte.
Samstag kehrte Fan-Liebling Alexander Schlager nach Schleudertrauma wieder ins Tor zurück. Im Abwehrzentrum ließ Lijnders den 17 jährigen Franzosen Kouakou Gadou neben Samson Baidoo beginnen, Oscar Gloukh musste auf die Bank. Obwohl der Israeli Salzburgs Spieler mit dem größten Kreativpotenzial ist. Ideen gab es keine, keine Ballstafetten, keine Chance, Gloukh ersetzte erst nach 71 Minuten Bobby Clark, der bisher nicht auf Touren kam. Kein Grund für 9000 Zuschauer, Beifall zu spenden. Auf der Fantribüne gab es erneut unübersehbare Lücken. Und Transparente, die den Frust der Fans thematisierten. Schwierige Zeiten.
Gadou sah knapp vor der Pause von Referee Julian Weinberger zunächst die gelbe Karte, als er im Mittelfeld GAK-Mittelfeldspieler Murat Satin abräumte. VAR Harald Lechner bat Weinberger zum On Field-Review, danach verwandelte Weinberger rasch die gelbe in eine rote Karte. Für eine Attacke, die der von Rapids Mamadou Sangare in Graz erinnerte, für die der Afrikaner ohne VAR ausgeschlossen wurde. Gadous Position nahm in der zweiten Hälfte der Pole Kamil Piatkowski, der nicht erste Wahl war, ein. Der Pole rettete mit seiner besten Aktion, seit er in Salzburg ist, einen Punkt: Zunächst rutschte er in einen Schuss der Japaners Atsushi Zaizen, der zuvor Schlager überspielte, wehrte ihn auf der Linie ab. Ebenso den Nachschuss von Jacob Italiano – am Boden liegend per Kopf. Eine Superreaktion.
„Wir machen zu wenig aus unserem Ballbesitz“, meinte Schlager. Erst mit der letzten Aktion des Spiels in der 97. Minute kam Salzburg einem Tor nahe. Doch der Treffer von Karim Konate zählte nicht, weil Amina Gutschi, nach Sara Telek die zweite Assistentin in der Liga, die Fahne hob, ein Abseits von Aleksa Terzic anzeigte. Das hielt der VAR-Überprüfung stand. Keinen guten Eindruck machte auch die gelb-rote Karte für Lijnders im Finish: Zunächst zeigte ihm Weinberger gelb für Kritik, dann nochmals für höhnischen Applaus, den der Holländer folgen ließ. Zweimal Gelb heißt Rot, daher sitzt er nächste Runde in Linz gegen Blau Weiß auf der Tribüne.
Enttäuschung auch beim LASK über das 1:1 (0:1) gegen Hartberg: „Ich denke, wir hätten uns mehr verdient“, kommentierte Trainer Markus Schopp das Unentschieden gegen seinen Ex-Klub. Damit bliebt der LASK in der Tabelle hinter Hartberg.
Foto: Red Bull Salzburg/Schaad.