Eishockey

Zu viele Fehler, zu wenig Effizienz: Es kommt leider wieder auf Sieg im letzten Spiel an

Dritte Niederlage im dritten Spiel bei der WM in Tampere: Österreichs Eishockeyteam kann bisher die Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllen. Das 2:6 (0:1, 1:1, 1:4) gegen Dänemark lässt leider nur einen Schluss zu: Die Entscheidung über den Klassenerhalt wird wieder erst im letzten Spiel fallen, erst am Montag gegen Ungarn. Und da muss ein Sieg, denn Ungarn besiegte Österreich-Bezwinger Frankreich nach Verlängerung 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0), hat einen Punkt mehr als Österreich. Daher läuten schon die Alarmglocken.

Die Chance, gegen die Dänen, die ihren dritten Sieg im dritten Spiel feierten, etwas zu holen, war durchaus vorhanden. Aber um die zu nützen, fehlte die Effizienz. Dänemark hatte eine bessere. Daher konnte Österreich die Fehler der Dänen nicht so nützen, wie umgekehrt. David Kickert (Bild) begann wieder im Tor, ihm kann man keine Vorwürfe machen. Ali Wukowits spielte diesmal Center, Lukas Haudum erstmals an der Seite von Marco Rossi.  Der Winnipeg-Profi Nikolaj Ehlers zur dänischen Führung servierte. Für Teamchef Roger Bader entsprach das Score nicht annähernd dem, was gezeigt wurde: „Wir haben sehr vieles gut und richtig gemacht, was wir uns vorgenommen haben!“ Aber leider noch mehr falsch. Bei Stangenschüssen von Dominique Heinrich (bei 0:1) und Benjamin Nissner (bei 1:2) war sicher Pech dabei, auch die Schiedsrichter aus den Ländern der nächsten Gegner USA und Deutschland benachteiligten Österreich. Aber es blieben trotzdem mehr die dummen Fehler, die auch Rossi, ansprach, in Erinnerung. Er fand, man mache es sicher mitunter viel zu gemütlich, man müsse aber dennoch positiv bleiben. Wie das funktionieren soll?

Das zweite österreichische WM-Tor erinnerte an das erste gegen Frankreich. Es fiel im Powerplay, erneut durch Kapitän Thomas Raffl nach Assist von Peter Schneider zum 1:1. Aber sechs Minuten später führten wieder die Dänen. Auch, weil die Referees in der Aktion ein Foul an Nissner ignorierten. Typisch das letzte Drittel; Österreich bestimmte das Geschehen, der erste dänische Schuss bedeutete das 3:1. KAC-Legionär Jesper Aabo, der Kapitän, traf präzise. Zwar machte Rossis bisher auffälligste WM-Aktion Österreichs Anschlusstor durch Schneider möglich, aber dann musste Verteidiger Kilian Zündel völlig unnötig auf die Strafbank. Im Powerplay traf Dänemark wieder, noch zwei Tore folgten. Fast jeder Schuss war ein Treffer. Drei Tore innerhalb von 5:17-Minuten gegen eine keinesfalls übermächtige Mannschaft zu kassieren, das darf nicht passieren.

In der Abwehr ging wie befürchtet der am Knie verletzte David Reinbacher stark ab. Es ist noch nicht geklärt, ob er bei der WM noch einmal spielen wird können.  Mittwochnachmittag wird gegen die USA nichts zu holen sein. Zwar ging Österreich letztes Jahr gegen die Amerikaner in die Verlängerung, aber das US-Team ist heuer stärker, wie die Siege über Finnland, Ungarn und Deutschland zeigten, Bader glaubt optimistisch: „Wir werden aufstehen!“ Freitag geht es gegen Deutschland, Samstag gegen Finnland – die Punkte zum Klassenerhalt werden gegen Ungarn gelingen müssen. Für Deutschland ist nach drei Startniederlagen jedes Spiel wie ein Finale, um ins Viertelfinale zu kommen. Zudem könnte Verstärkung aus der NHL kommen. Mit Topstar Leon Draisaitl, der mit den Edmonton Oilers in den NHL-Play-offs ausgeschieden ist.

Foto: IIHF.

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