Fußball

Zu viele hohe Bälle, zu wenig Fußball: Das ist Rapids Schwäche

Zwei Stunden nach Mitternacht landete Rapids Charterflugzeug nach dem Scheitern an Sparta Prag in Wien, neun Stunden später bat Trainer Didi Kühbauer wieder zum Regenerationstraining. Körperlich wirkte Grün-Weiß´zwar fitter als der tschechische Vizemeister, aber das war zu wenig. Ob das Potenzial für die Gruppenphase der Europa League reichen wird? Gegen Mannschaften aus Zypern und Israel tat sich Rapid immer schwer. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic hat das  als Co-Trainer 2008 noch gegen Anorthosis Famagusta mitlerbt. Ein Jahr später setzte es in der Europa League zwei heftige Klatschen gegen Hapoel Tel Aviv (1:5 in Israel, 0:3 im Happel-Stadion).

„Keiner darf den Kopf in den Sand stecken“, meinte Kühbauer noch im Letna-Stadion, „ich werde sicher nicht die Saison schlecht reden, noch bevor sie richtig gut beginnen hat.“ Aber die personelle Situation ist sicher nicht angenehm. Bei Robert Ljubicic will keiner einen positiven Corona-Test bestätigen, es bleibt offiziell bei der Erkrankung. Fakt ist jedenfalls, dass der Mittelfeldspieleer Dienstag Abend beim Abschlusstraining in Prag noch mitmachte. Ebenso wie Max Hofmann, bei dem sich danach Rückenprobleme meldeten. Da auch Christoph Knasmüllner  über Nacht kränkelte, gab es ausgerechnet um drei Spieler, die das 2:1 im Hinspiel möglich gemacht hatten, große Probleme.  Wie man hört, wird  Ljubicic auch nächsten Donnerstag gegen Famagusta kein Thema sein. Das deutet jedeenfalls auf Corona hin. Natürlich lieferte der harte Elfmeter zu Sparta Führung Diskussionstoff: „Wenn der berechtigt war, darf kein Tormann mehr bei einer Flanke raus kommen, in einen Luftkampf gehen“, klagte  Verursacher Richard Strebinger. Aber die wahren grün-weißen Schwächen lagen nicht in der Defensive, sondern im Spiel nach vorne. Das sprach Neuzugang Kevin Wimmer (Bild oben) offen an: „Wir haben zu wenig Fußball gespielt, sind deshalb zu spät gefährlich geworden. Es war nicht so günstig, sich so oft auf lange und hohe Bälle zu verlassen“. Zumal vorne Ercan Kara derzeit etwas außer Form scheint. Rapid hat in zwei Spielen hintereinander kein Tor erzielt, Kara traf zuletzt im Cup gegen de Winter Viktoria via Elfmeter.

Ob Rapid es auch anders kann, wird man Samstag Abend in Pasching gegen den LASK sehen. Das Ende der Erfolgsserie gegen die Linzer, die dritte Niederlage hintereinander, das dritte Match hintereinander ohne Torerfolg wären schlecht für die Stimmung.

 

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