So wie Rapid begann auch Sturm Graz die Europa League mit einem 0:1 (0:0), war aber beim AS Monaco nicht so knapp an einem Unentschieden dran wie Rapid. Die Verlierer übten Selbstkritik. Trainer Christian Ilzer sah in Monaco den verdienter Sieger, vermisste Aggressivität, Mut und Pressing: „Wir müssen mutiger auftreten“, wusste Routinier Jakob Jantscher. Sturm agierte nicht so wie zuletzt in der Bundesliga. Man kann es als internationales Lehrgeld sehen, das aber weh tat. Dabei hätten Sturm völlig entgegen dem Spielverlauf zur Pause führen können. Doch der einzige Grazer Torschuss vor der Pause durch Ivan Ljubic ging an die Latte.
Monaco war besser, obwohl Trainer Niko Kovac nach dem verpatzten Saisonstart zunächst einige Stars draußen ließ. Im Angriff mit dem 22 jährigen Senegal-Legionär Krepin Diatta (Bild oben zwischen Amadou Dante und Otar Kiteishvili) und dem zwei Jahre jüngeren Franzosen Wilson Isidor die zweite Besetzung aufbot. Zur Pause reagierte Kovacs, tauschte dreimal. Da kamen der brasilianische Verteidiger Caio Henrique, der russische Teamspieler Aleksandr Golowin und Altstar Cesc Fabregas, zwischen 2008 und 2012 mit Spanien einmal Welt- und zweimal Europameister. Nach 61 Minuten musste auch der französische Teamspieler Wissam Ben Yedder ran, bekam die gelbe Kapitänsschleife. Fünf Minuten später waren zwei Joker am entscheidenden Tor beteiligt: Ben Yedder zu Golowin, dessen ideale Flanke verwertete Diatta per Kopf.
Ilzer war auf der Bank fuchsteufelswild. Weil der Aktion ein Ballverlust von Kapitän Stefan Hierländer, der ebenso wie Jakob Jantscher vor zehn Jahren zu bei Red Bull Salzburg von Kovac trainiert wurde, voranging, weil Diatta praktisch unbedrängt zum Kopfball kam: „Die Flanke muss man besser verteidigen“, wusste Ilzer. Ein Vorwurf, der Linksverteidiger Amadou Dante traf. Ausgleichschancen? Fehlanzeige. „Alles plätscherte nur so dahin“, klagte Sportchef Andreas Schicker. Im zweiten Spiel der Gruppe schaffte PSV Eindhoven mit Österreichs Teamverteidiger Philipp Mwene daheim gegen Real Sociedad nur ein 2:2 (1:2).
Kein Erfolgserlebnis gab´s auch für die österreichischen Trainer: Peter Stöger verlor bei seiner Rückkehr ins Rheinland mit Ferencvaros Budapest 1:2 (1:1) bei Bayer Leverkusen. Ferencvaros führte von der 8. bis zur 37. Minute, vergab in dieser Zeit die Chance auf das zweite Tor, war aber in der zweiten Hälfte klar unterlegen. Der gesperrte Oliver Glasner sah von einer Loge, wie Eintracht Frankfurt gegen Fenerbahce Istanbul nur ein 1:1 (1:1) schaffte, dabei sogar in Rückstand geriet. Durch den deutschen Ex-Teamspieler Mesut Özil. In der Nachspielzeit zählt das zweite Fenerbahe-Tor durch den Ex-Salzburger Mergim Berisha aus einem Elfmeternachschuss nicht, weil er zu früh in den Strafraum gelaufen war. Zum Abschluss gab´s noch eine Rudelbildung. In die auch Frankfurts Kapitän aus Österreich, Martin Hinteregger, verwickelt war.
Der einzige österreichische Sieger in der Europa League: heißt Aleksandar Dragovic. Er gewann mit Roter Stern Belgrad daheim gegen Sporting Braga durch ein spätes Elfmetertor 2:1.
Foto: UEFA.