Im fünften Spiel von Österreich bei der Eishockey-WM in Prag ertönte in der 02-Arena erstmals nicht der Zillertaler Hochzeitsmarsch, der nach österreichischen Toren immer gespielt wird. Erstmals erzielte Österreicher keinen Treffer. Tschechiens Tormann Petr Mrazek von den Chicago Blackhawks konnte sich über ein Shut-Out vor ausverkauftem Haus, vor 17 500 Zuschauern, freuen. 24 Stunden nach der Sternstunde gegen Olympiasieger Finnland konnte man Thomas Raffl & Co für das 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen Tschechien keinen Vorwurf machen. Es war nicht mehr drinnen. Außerdem hinterließ der Kraftakt gegen die Finnen seine Spuren. Nach der starken Partie gegen die Schweiz gab es einen Tag Pause, ehe der Punkt gegen Kanada gelang. Danach wieder ein Tag Zeit zum Regenerieren, ehe der Triumph über die Finnen folgte. Am nächsten Tag waren die Akkus nicht mehr so voll, um auch gegen Tschechien eine Aufholjagd zu starten.
Im ersten Drittel dominierten die Tschechen, gingen aber erst 28 Sekunden vor Drittelende in Führung, weil Österreichs Tormann David Madlener stark reagierte. Erst bei einem umstrittenen Penalty nach einem Foul von Clemens Unterweger wurde er bezwungen (Bild). Im zweiten Drittel gab es Chancen zum Ausgleich, aber die nützte die bis dahin effizienteste Mannschaft der WM nicht. Dann passierte der Doppelschlag, der irgendwie den Stecker zog: Zuerst musste Raffl auf die Strafbank, dann der Tscheche Roman Cervenka, dann David Maier. Mit drei gegen vier fiel das 0:2, nur 64 Sekunden später das 0:3. Im letzten Drittel gelang den Tschechen anders als Kanada und Finnland ein Tor gegen Österreich. Bereits nach 1:31 Minuten. Ansätze zur Aufholjagd? Praktisch keine. Zum besten Österreicher wurde Madlener gewählt. Zum zweiten Mal hintereinander ging die Auszeichnung an den Tormann. Wie Donnerstag an David Kickert nach dem ersten Sieg bei einer WM seit 2011, bei dem nicht Berhard Starkbaum im Tor spielte.
Die vierte österreichische Niederlage bei dieser WM bedeutet keinen Beinbruch, da Großbritannien gegen Dänemark 3:4 verlor, weiter vier Punkte hinter Österreich liegt. Am Pfingstsonntag wartet Norwegen auf Österreich. Da gibt es ein Minnesota-Duell: Marco Rossi gegen den 36 jährigen Mats Zuccarello, der erstmals nach fünf Jahren wieder im Team dabei ist. Ebenso wie der 40 jährige Stürmer Patrick Thoresen, der zwischen 2005 und 2017 in Schweden (Djurgaardens), der NHL (Edmonton, Philadelphia), der Schweiz (Lugano, Züricher SC) und in Russland (St. Petersburg) gespielt hatte.
Foto: IIHF.