Zwei Auswärtssiege der Wiener Austria in den ersten zwei Spielen nach dem Abgang von Torjäger Haris Tabakovic. Auf das 2:1 bei Borac Banja Luka folgte ein 2:0 (1:0) im Austria-Duell in Lustenau. Mit Tabakovic hatte Violett letzte Saison keinen Sieg im Reichshof-Stadion gefeiert. Es geht offenbar auch ohne ihn. Wie Donnerstag in Bosnien traf und jubelte erneut Andreas Gruber (Bild). Diesmal sogar zweimal, womit er der herausragende Spieler war. Mit dem Sieg verhinderte die Austria vorerst einmal, nach drei Runden ohne Punkt am Tabellenende zu stehen. Denn nächsten Sonntag gastiert die Austria beim Meister Red Bull Salzburg, der WSG Tirol im Westderby 3:0 (0:0) gewann. Ein Spektakel gab es beim Debüt von Trainer Gerhard Struber, der den 19 jährigen Kroaten Roko Simic als zweiten Stürmer neben Karim Konate aufbot, nicht: Führungstreffer erst in der 57. Minute nach einem Eckball durch Konate mit Salzburg drittem Kopftor dieser Saison. Weil Salzburg nicht effizient war, fielen das 2:0 durch Konate und das 3:0 durch den für Simic eingewechselten Nene Dorgeles erst nach 87 und 93 Minuten. „Das hinterlässt ein gutes Gefühl“, behauptete Struber im „Sky“-Interview.
Zurück zur Austria. Trainer Michael Wimmer brachte im Vergleich zu Banja Luka mit Neuerwerbung Tin Plavotic im Abwehrzentrum, Matthias Braunöder und Muharem Huskovic, der erstmals nach seinem Autounfall in der Startelf begann, als Solospitze im 3-4-2-1. Außer Gruber war auch Tormann Christian Früchtl am ersten Sieg maßgeblich beteiligt. Weil er vor der Pause einen Elfmeter von Lukas Fridrikas hielt, den Ausgleich verhinderte. Die Vorarbeit zum zweiten Treffer lieferte der eingewechselte Israeli Ayi Silva Kangani, der von Zweitligist Bnei Yehuda kam. Der erste Assist des 20jährigen in der Bundesliga. Ein anderen Joker, Aleksandar Jukic, scheiterte dann mit einem Elfmeter: „Es tut gut, angeschrieben zu haben“, freute sich Wimmer, „wir haben es gut gemacht, speziell in der ersten Hälfte.“
Zwei Siege ohne Tabakovic, dennoch dürfte die Austria sich auf seinen Nachfolger schon festgelegt haben. Es dürfte der 25 jährige Alexander Schmidt sein, der mit 1,93 Metern nur einen Zentimeter kleiner als Tabakovic ist. Vor einem Jahr spielte er noch im LASK-Dress beim 1:1 in der Generali-Arena gegen Austria, ehe er nach Portugal zu Vizela wechselte. „Wir haben keinen Spieler mit diesem Profil in unserem Kader“, sagte Wimmer über Schmidt, den er nur via Video gesehen haben kann. Was für Austria auch wichtig sein dürfte: Schmidt kostet keine Ablöse.
Das Spektakel des Sonntags: Das erste Heimspiel des Aufsteigers Blau Weiß Linz im neuen Stadion. Der durch einen verwandelten Elfmeter von Tobias Koch nach vier Minuten rasch führte. Aber Hartberg drehte bis zur 35. Minute durch das zweite Bundesligator des Ex-Rapidlers Max Entrup und Sturm-Leihgabe Christoph Lang bis zur 35. Minute das Spiel, Ruben Providence vergab noch vor der Pause einen Elfmeter. Mit der 3:1-Führung durch den Ex-Austrianer Dominik Prokop schien nach 75 Minuten alles entschieden. Aber Bau-Weiß schlug mithilfe der Hartberger Innenverteidiger und nach einem Ballverlust von Prokop nochmals zurück, glich durch Ronivaldo und Julian Gölles zum 3:3 (1:2) aus. Das Gölles-Tor zählte erst nach minutenlangem On Field-Review. Hartbergs Trainer Markus Schopp nahm einen Teilschuld auf sich, dass seine Mannschaft zum zweiten Mal hintereinander einen Zweitore-Vorsprung aus der Hand gab: „Ich habe durch meine Wechsel die falschen Zeichen gesetzt.“ Weil er nach 82 Minuten Entrup und Innenverteidiger Ibane Bowat austauschte. Bowats Nachfolger Michael Steinwender leitete mit einem Fehlpass die Aktion zum Anschlusstor ein.
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