Seit der Saison 2018/19 gibt es in Österreich die Zwölferliga mit Punkteteilung nach dem Grunddurchgang mit 22 Runden, Play-off mit zehn Spielen um Meistertitel und gegen den Abstieg. Das brachte zwar nicht mehr Spannung im Titelkampf, da Red Bull Salzburg für die Konkurrenz eine Nummer zu groß ist, aber im Rennen um einen Platz unter den ersten sechs nach 22 Runden und um die internationalen Startplätze. Jetzt will die Schweiz eine Anleihe beim österreichischen Modell nehmen, die Zehnerliga beenden. Am 22. Mai soll dies bei der Generalversammlung der Swiss Football League in Bern beschlossen werden. 14 der 20 Klubs aus der ersten und zweiten Liga müssten der Modusänderung zustimmen, danach auch noch der Schweizer Verband.
Hinter den Reformbestrebungen stecken ähnliche Motive wie vor Jahren in Österreich. Die Eintönigkeit im Titelrennen soll beendet, mehr Spektakel geboten werden. In der Schweiz dominierte im letzten Jahrzehnt entweder der FC Basel oder Young Boys Bern. Mit einem Vorsprung, der sich zwischen 20 und 31 Punkten bewegte. Das soll beendet werden. In dieser Saison schaut aber alles danach aus, als sollte sich der FC Zürich erstmals seit 13 Jahren zum Meister küren. Er hat acht Runden vor Schluss zwölf Punkte Vorsprung auf den FC Basel.
Der Plan der Schweizer Liga heißt: Aufstockung von zehn auf zwölf Klubs, die zweite Liga bleibt wie bisher bei zehn Vereinen. Nach 22 Runden Punkteteilung, die ersten sechs im Play off um den Meistertitel, die zweiten gegen den Abstieg. Der Unterschied zu Österreich: Auf das erste Play-off soll ein zweites folgen. Die ersten zwei sollen mit Hin-und Rückspiel den Meister küren, zwischen den Klubs von drei bis zehn geht es in k.o.-Duellen um die Europacup-Plätze. Kaum wurden die Pläne in die Öffentlichkeit getragen, gab es außer Befürwortern auch schon Gegner. Wie Ancillo Caneppa, der Präsident von Fast-Meister FC Zürich und Christoph Spycher, Sportchef von Young Boys Bern. Sie deklarierten sich als klare Play-off-Gegner. Mit dem Argumenten der fehlenden Fairness. Eine Aufstockung würden auch sie begrüßen. Ebenso der FC Basel. Obwohl dann die TV-Gelder von derzeit rund 21 Millionen Euro auf zwei Klubs mehr verteilt werden müssten.
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