Sein erstes Tor als Maskenmann zum 1:0 für Augsburg gegen seinen Ex-Klub Mönchengladbach brachte Martin Hinteregger, gleich zweimal ins „Team der Runde“, jeweils mit einem Landsmann: Bei „Bild“ mit Leipzigs souveränem Innenverteidiger Stefan Ilsanker, im Fachblatt „Kicker“ mit Ingolstadts Linksverteidiger Markus Suttner. Wird auch Hintereggers neuen Berater Martin Stranzl freuen. Laut „Kicker“ will Augsburg im Jänner einen dritten Österreicher zu Hinteregger und Georg Teigl holen: Guido Burgstaller, der Montag Nürnberg mit seinem 14. Saisontor in letzter Minute ein 2:1 gegen Kaiserslautern sicherte, die Torschützenliste der zweiten Liga anführt. Gegen die Vermutung spricht die Versicherung von Burgstallers Berater Mario Weger, wonach der „Burgknaller“ aus Kärnten den Vertrag in Nürnberg erfüllen, die Saison fertig spielen und danach mit der kostenlosen Freigabe den Markt sondern wird.
Dienstag Abend wartet auf Hinteregger die nächste grosse Herausforderung: Der Mann mit der schwarzen Gesichtsmaske gegen Dortmunds Bomber Pierre-Emerick Aubameyang, der mit 16 Toren überlegen die Torschützenliste vor Kölns Anthony Modeste anführt, den Hinteregger vier Runden zuvor neutralisieren konnte. Aber Dortmund ist nur ein Nebenschauplatz vor dem großen Finale 24 Stunden später in München um Platz eins: Meister und Tabellenführer Bayern gegen den punktegleichen Sensationsaufsteiger Leipzig. Von altreich gegen neureich wurde da im Vorfeld geschrieben, von Lauerfußball des Carlo Ancelotti gegen Überfall-Fußball von Ralph Hasenhüttl, von Uli Hoeneß gegen Dosen-Oberverkäufer Didi Mateschitz, die zusammen in München eine Superhalle für die Bayern-Basketballer und die Münchner Eishockeymannschaft von Red Bull bauen wollen. Oder ein Team in den reiferen Jahren , die älteste Mannschaft der Liga, gegen die jüngste.
„Das langt nicht für Leipzig“ schrieb „Bild“ auf Seite eins nach Bayerns 1:0 in Darmstadt. Am Tag danach sorgte Bayern-Präsident Uli Hoeneß für ein neues Ballyhoo. Er bezeichnete Hasenhüttl als möglichen Kandidaten für Bayern, wenn man einmal einen deutschsprachigen Trainer in Erwägung ziehen sollte. Jener Hoeneß, der Hasenhüttl in seiner Zeit als Bayern-Amateur (2002-2004) mit seinen Kontakten einen Platz für seinen ersten Trainerkurs auf der Sporthochschule in Köln besorgt hatte, der voll belegt war. „Jetzt soll er sich einmal die Hörner abstossen“, meinte Hoeneß. Einmal gastierte Hasenhüttl bisher als Trainer in der Allianz-Arena: Letzte Saison mit Ingolstadt. Da bekam er trotz 0:3 am Ende viel Lob für das mutige, aggressive Auftreten. So soll sich Mittwoch auch Leipzig präsentieren: „Ich will, dass uns die Bayern auch noch am Tag danach spüren“, tönte Hasenhüttl, der weiterhin in Unterhaching wohnt. Nach dem großen Finale hat er es nicht mehr weit heim in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub.