Fußball

20,3 Millionen sind für Salzburg nicht so wichtig wie Platz eins

Halbzeit in der Gruppenphase der Champions League, Österreichs Meister FC Salzburg lieferte bisher mehr als man nach dem Umbau im Sommer, nach dem Verlust von Mo Camara, Rasmus Kristensen und Karim Adeyemi erwarten durfte. Auf Platz eins vor Chelsea und Milan, überdies in prominenter Gesellschaft. Die Salzburger zählen mit Napoli, dem FC Brügge, Bayern München, Real Madrid, Manchester City, Paris St. Germain und Benfica Lissabon zu den acht Mannschaften, die in drei Partien ohne Niederlage blieben. Wenn auch nur ein Sieg gelang, das ist mehr als eine Reifeprüfung. Die Jubelszenen von Sportchef Christoph Freund am Dienstag Abend (Bild oben) bewiesen, wie viel das „dreckige“ 1:0 gegen den ekligen Gegner Dinamo Zagreb bedeutete.

Sky-Experte Didi Hamann bezeichnete die Salzburger im Münchner Studio als bisher beste Mannschaft der Gruppe. Allein schon, weil sie anders als gegen Milan und Chelsea gegen die Kroaten etwas zu verlieren hatte, auch mit der Favoritenrolle fertig wurden.. Es gelan ohne spielerische Glanzlichter. Das zählt. Die Chance, zum zweien Mal hintereinander ins Achtelfinale zu kommen, lebt. Das „Retourspiel“ gegen Dinamo am Dienstag im Maksimir von Zagreb kann sogar die „angenehmere“ Aufgabe werden, weil Kroatiens Serienmeister gezwungen ist, aktiv zu werden, um im Auftiegsrennen zu bleiben. Dass er Druck machen kann, bewies er im Finish in Salzburg.

Klubs mit großen Namen geht es in ihren Gruppen aktuell viel schlechter als Salzburg. Auch wenn das nur eine Momentaufnahme sein mag, die wertet Österreichs Mannschaft des Jahres nochmals auf. Die Glasgow Rangers sind praktisch ausgeschieden, praktisch auch Celtic.  Juventus ist nur Dritter, muss um den Ausftiueg zittern, Atletico Madrid ist Letzter. Die Bullen aus Salzburg stehen auch besser da als die aus Leipzig, die als Dritter mit Schachtjor Donezk um Rang zwei hinter Real Madrid kämpfen, Mittwoch beim ersten Sieg, dem 3:1 gegen Celtic, ihren Tormann und Kapitän, Peter Gulacsi, mit Kreuzbandriss für Monate verloren, Der FC Sevilla, letzte Saison an Salzburg gescheitert, wird auch heuer nicht die Gruppenhase überstehen, trennte sich 30 Minuten nach dem 1:4 gegen Borussia Dortmund von Trainer Julen Lopetegui, mit dem Sevilla vor zwei Jahren die Europa League gewonnen hatte, Das stand nach dem Fehlstart in der La Liga (nur ein Sieg in sieben Runden und Platz 17) praktisch schon vor dem Match fest. Zwei Trainerwechsel in der Champions League an einem Tag. Bereits am Nachmittag trennten sich Leverkusen vom Schweizer Gerardo Seoane.

Für Salzburg war es ein doppelter Erfolgs-Mittwoch. Auch in der Youth League. Dort gelang nach Unentschieden gegen Milan und Chelsea ebenfalls der erste Sieg, sogar mit 2:0. Der brachte aber „nur“ Rang zwei, in der Champions League lacht Salzburg zumindest sieben Tage lang von der Spitze. Was in der Freude über Sieg und Tabellenführung überhaupt kein Thema war: Allein an Startgeld und Prämien hat Salzburg in dieser Champions League schon 20,3 Millionen Euro verdient. Dazu komemn nich die Zuschauereinnahmen und die Marketinggelder. Platz eins ist wichtiger, zählt mehr. Vor Zagreb kommt Samstag noch Altach. Trainer Matthias Jaissle ließ bereits durchblicken, beim Zehnten der Bundesliga etwas umzustellen, damit wichtige Spieler für Zagreb Kräfte sparen können.

Foto: Red Bull Salzburg.

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