Wieder kein Heimsieg für Rapid zwischen den Qualifikationsspielen für die Conference League. Zwar gab es keine Pleite wie das 0:1 gegen Hartberg zwischen den Duellen gegen Debrecen, aber auf die umjubelte 1:0-Überraschung gegen Fiorentina folgte nur ein 1:1 (0:1) gegen den sieglosen WSG Tirol vor 15.900 Zuschauern. Damit riss nach acht Siegen in Serie Rapdis Erfolgsserie gegen die Tiroler. In einem Spiel, bei dem wegen Problemen mit der Standleitung kein VAR im Einsatz sein konnte. Ohne dass es deswegen Probleme gab. Besser als Rapid löste es der LASK zwischen den Europacup-Herausforderungen mit dem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen die Wiener Austria. Für die Linzer war es erst die englische Woche in dieser Saison, für Rapid bereits die zweite. Fakt bleibt, dass Rapid in den letzten zwei Heimspielen fünf Punkte liegen ließ. Das kostete Platz drei. Die kommende Woche wird die bisher schwerste: Donnerstag Rückspiel in Florenz, Sonntag in Salzburg beim Meister und Tabellenführer.
Wie gegen Hartberg veränderte Trainer Zoran Barisic die Startelf gegenüber dem Europacup. Diesmal nicht an fünf Positionen, sondern an vier. Kapitän Guido Burgstaller, Marco Grüll, Moritz Oswald blieben auf der Bank, Thorsten Schick sass wegen muskulärer Probleme auf der Tribüne. Die auch Burgstaller plagten. Der Slowake Martin Koscelnik, Nicolas Kühn, Fally Mayulu und Ante Bajic kamen neu hinein. Für Koscelnik und Mayulu, der als einzie Spitze erstmals zur Startformation gehörte. war das Spiel zur Pause beendet. Ihnen fehlte die Dynamik, sie wirkten irgendwie planlos. Schon ab der 7. Minute lagen die Tiroler in Führung. Durch das zweite Saisontor von Luca Kronberger, der Sturm-Leihgabe mit Admira-Vergangenheit. Er traf schon aus 33 Metern mit 77 km/h genau ins lange Eck, ganz unhaltbar wirkte der „Sonntagsschuss“ nicht. Den Chancen nach hätte Rapid nach 45 Minuten nicht zurückliegen dürfen. Unter anderem scheiterte Innenverteidiger Leopold Querfeld nach Standards zweimal per Kopf.
„Rapid muss bald seine Chancen nützen, sonst kann es passieren, dass Tirol aus dem Nichts auch ein zweites Tor schiesst“, warnte Rapids Ehrenkapitän Heribert Weber in der Pause. Oswald brachte statt Koscielnik als Rechtsverteidiger mehr Tempo und Dynamik, Rapid spielte die Tiroler phasenweise an die Wand, von Oswald ging auch die Aktion zum Ausgleich aus, für den Matthias Seidl (Bild) nach Vorarbeit von Bajic mit seinem zweiten Saisontreffer, dem ersten in Hütteldorf, sorgte. Zu mehr reichte es nicht. Querfeld köpfte an die Latte, Mayulus Nachfolger Oliver Strunz verwertete den Abpraller nicht, Bajic traf die Stange. In der Rapid-Viertelstunde kamen Burgstaller und Grüll, das zweite Tor fiel nicht. Nur die Reaktion von Niklas Hedl bei einem Schuss von Matthias Taferner verhinderte, dass Webers Befürchtugnen sich bewahrheiteten. Am Ende standen 27 Schüsse von Rapid, die nur zu einem Tor reichten. Statistiker fanden heraus, dass Rapid Chancen für 3,8 Tore herausgespielt hatte: „Das enttäuschende Resultat ist das eine, die Leistung der zweiten Hälfte hingegen etwas, das Hoffnung macht“, sagte Barisic, „wir hätten mehr als einen Punkt verdient.“ Fiorentina stellte auf fünf Positionen um, führte daheim gegen Lecce nach 25 Minuten durch Tore von Nicolas Gonzalez und Alfred Duncan 2:0, am Ende hieß es aber 2:2. Womit Fiorentina nicht mehr Tabellenführer ist.
LASK-Trainer Thomas Sageder bot anders als Barisic die gleiche Startelf wie gegen Zrijnski Mostar auch gegen die Wiener Austria auf. Wie gegen die Bosnier gelang Kapitän Robert Zulj ein Doppelpack zur 2:0-Führung, die anders als Donnerstag hielt. Also vier Zulj-Tore innerhalb von vier Tagen: „Diesmal ist uns über 90 Minuten fast alles gelungen“ freute sich Sageder. Verlierer Michael Wimmer klagte übe fehlende Konsequenz: „Wir sind oft in den Strafraum gekommen, wo dann jemand fehlt. Es steht außer Frage, dass ich mir da vorne noch einen Stürmer wünsche“. Kam nicht nach dem Abgang von Haris Tabakovic mit Alexander Schmidt schon einer? Austria erzielte in fünf Runden nur zwei Tore, in vier Spielen keines. Auch in den zwei nach dem Europacup-Ausscheiden gegen Legia Warschau.
Jetzt folgt das violette Duell gegen die Austria aus Klagenfurt, die seit Sonntag sensationell auf Platz drei steht, ungeschlagen ist, Rapid durch das 3:0 (1:0) in Hartberg, bei dem Andy Irving für die Führung sorgte und Sinan Karweina einen Doppelpack folgen ließ, Rapid überholte, schon fünf Punkte mehr als die Wiener Austria hat. Peter Pacult blieb nach dem erfolgreichen Jubiläum, seinem 250. Spiel als Bundesligatrainer, realistisch: „Die Leistung war nicht das Gelbe vom Ei, aber die Tore zählen.“
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