Fußball

78 Neue für die neue Liga: Wolfsberg ist der Transferkönig!

Die Weltmeisterschaft ist Vergangenheit, seit Montag Abend steht nach der Schiedsgerichtsentscheidung für St. Pölten und gegen Wr.Neustadt  fest, welche zwölf Klubs ab 27. Juli in der neuen Zwölferliga spielen, die Mittwoch Abend im Wiener Museum für angewandte Kunst mit allen zwölf Trainern und Kapitänen  präsentiert wird.  Sicher mit den Parolen vom Neubeginn, von der großen Chance durch die Reform, die schon als gelungen bejubelt wird, der man daher eine Chance geben muss, und so weiter. Aber wird wirklich angewandte Fußballkunst zu bewundern sein? In Wahrheit hat sich gegenüber letzter Saison rein sportlich wenig geändert. Derzeit gibt´s noch kein Indiz, dass auf Dauer, sprich über 32 Runden, einer dem Titelverteidiger Red Bull Salzburg, so wieder sich bisher in der Vorbereitung präsentierte, Paroli bieten kann. Die Hoffnung, wonach Mentalität mitunter Qualität schlägt, mag sich in einem Spiel, etwa wie beim letzten Cupfinale durch Sturm Graz erfüllen, aber nicht über ein ganze Saison. Egal-ob Zehner oder Zwölferliga, egal ob Punktehalbierung nach 22 Runden oder nicht, samt folgendem Play-off. Denn die Qualität von Salzburg ist ja von Trainer Marco Rose auch nicht auf überragenden Einzelspielern aufgebaut, sondern auf viel Teamspirit in einem verschworenen Haufen. Ob sich ein Herausforderer profilieren kann, der soviel Widerstandsfähigkeit aufbringen, den letzten Hunger zeigen wird, um mit dem Titelverteidiger mithalten zu können? Das wäre eine positive Überraschung, mit der man nicht rechnen darf.

Das Transferfenster ist noch bis Ende August geöffnet. Da kann sich noch einiges tun. Montag sicherte sich Altach den 26jährigen amerikanischen Offensivspieler Joshua Gatt aus der Major League Soccer von Colorado Rapids. Der spielte bereits vor sieben Jahen im Ländle, trainierte im Jänner 2017 bei Rapid zur Probe, ohne ein Engagement zu bekommen. Als Gatts Stärke gilt die Schnelligkeit. Altach verlor ja einen Flügelflieger: Den gebürtigen Wiener Matthias Honsak, der  Red Bull Salzburg gehört, zwei Wochen beim Meister trainierte, ehe er auf Leihbasis zum deutschen Zweitligsten Holstein Kiel wechselte. Dort feiert man den 21jährigen Linksfuss aus Stadlau bereits als Ösi-Bullen. Gatt ist Altachs dritter Neuer bei sechs Abgängen. Bisher nahmen die zwölf Klubs 78 Neue unter Vertrag. Dazu zählen nicht die Leihspieler, die zu ihren Stammklubs zurückkehrten. Etwa der bosnische Torjäger Smail Prevljak von Mattersburg zum Meister. Der bisher letzte Wechsel: St. Pölten sicherte sich den 22jährigen Linksverteidiger Manuel Haas, der in der Akademie Salzburg ausgebildet wurde, zuletzt bei Kapfenberg spielte. Die Aktion wurde notwendig, da der im Juni von Wolfsberg geholte Stephan Palla um Vertragslösung bat, da er nach Asien wechseln will.

Transferkönig ist überraschend Wolfsberg mit neun Einkäufen und sieben Abgängen. Am wichtigsten könnte das Comeback des 32jährigen Mittelfeldlenkers Michael Liendl nach vier Jahren werden, in denen der „Alpen-Maradona“ bei Fortuna Düsseldorf,1860 München und Twente Enscehde unter Vertrag stand. Ein zweiter Holland-Heimkehrer  ist auch interessant: Der 25jährige steirische Mittelfeldspieler Marcel Ritzmaier, der sich in acht Jahren Holland nicht durchsetzen hatte können. Wolfsberg neuer Trainer Christian Ilzer nahm gleich drei Spieler von Aufsteiger Hartberg mit.

Je acht Neue haben Aufsteiger Wacker Innsbruck, Vizemeister Sturm Graz und die Austria, bei der das Verletzungspech mit Verteidiger Petar Gluhakovic (Kreuzbandriss) weiter ging. Mit dem Australier James Jeggo lässt sich ein Neuer jetzt doch operieren, um nach dem Riss des Syndesmosebands vielleicht schneller wieder zur Verfügung zu stehen.  Sturms Sprotchef Günter Kreissl sorgte mit Philipp Hosiner (Bild oben) für Gesprächsstoff: Wird der herausragende violette Schützenkönig von 2013 nach vier Saisonen mit viel  Verletzungspech im Ausland in der Heimat, wenn auch in neuer Umgebung, schneller für Tore sorgen als seine Vorgänger Bright Edomwonyi und Deni Alar in Wien bei Austria und Rapid? Kreissl und die Grazer Fans setzen darauf.

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