Der Rasen im Ullevall-Stadion von Oslo ist im Vergleich zu Laibach nicht nur in Ordnung, sondern um Welten besser! Das stellten Teamchef Ralf Rangnick und Österreichs Teamspieler Sonntag beim Training erleichtert fest. Auch deshalb wird es Montagabend gegen Norwegen laut Rangnick ein komplett anderes Spiel als Freitag beim 1:1 gegen Slowenien. Weil Norwegen selbst aktiv werden wird, da nach dem 0:0 in Kasachstan eigentlich nur ein Heimsieg zählt, vor allem für Teamchef Stale Solbakken, Also gilt es laut Rangnick, die optimale Mischung oder Balance zu finden. Zwischen defensiver Stabilität und verbesserter Offensive.
Marcel Sabitzer kam nach dem Training mit Rangnick zum Medientermin. Normal ist einen Tag vor dem Spiel einer für Teamchef und Kapitän. Ein erster Hinweis darauf, dass Marko Arnautovic nicht zur Startelf zählen wird, weil er nicht fit genug für zwei Spiele innerhalb von vier Tagen ist? Das wäre eine logische Konsequenz nach der Leistung in Slowenien. Rangnick selbst sprach das Thema Christoph Baumgartner an. Zählt er Montag zu den ersten elf? Bei seinem 45 Minuten-Auftritt war sicher Luft nach oben. De letzten zehn Minuten sprachen sicher mehr für Kevin Stöger, dessen Technik auch Rangnick lobend erwähnte. Eingewöhnungsphase beim Team hin und her, er war beim Debüt einer, der Bälle forderte, das Spiel an sich reißen wollte. Kein Fehler. Mit ihm gab es den besten Standards Österreichs im ganzen Spiel. Der Eckball direkt auf Sabitzer, den der volley übernahm. Der krönende Abschluss fehlte zwar, aber Stöger gilt als Spezialist für Standards, bei denen es in letzter Zeit nicht wie vom Teamchef gewünscht klappte. Auch das spricht für Stöger. Er hatte in zehn Minuten mit 16 Ballkontakten nur fünf weniger als Baumgartner in der ganzen zweiten Hälfte, nur zwei weniger als Patrick Wimmer in den ersten 45 Minuten bis zum Austausch. Vielleicht käme er als zentrale Spitze, wie zuletzt bei Wolfsburg, besser zur Geltung.
Sabitzer wusste, was offensiv werden muss: Die Präzision und bei Angriffen mehr Leute in den gegnerischen Strafraum bringen. Mindestens drei sollten es sein. Defensiv ist Kasachstan für Österreich quasi ein Vorbild: Zu null spielen, Bälle auf Erling Haaland, so weit es geht, verhindern. Philipp Lienhart wird sicher neu in die Mannschaft da kommen, da es Sonntag nicht klar war, ob Max Wöber (Schmerzen im Knie) und Philipp Mwene voll belastbar sind. Zur optimalen Mischung werden sicher Sabitzer und Nicolas Seiwald gehören. Daher gibt es sicher ein Dortmund-Duell (Sabitzer gegen Verteidiger Julian Ryerson) und ein RB-Leipzig-Duell (Seiwald gegen Antonio Nusa). Wenn Mwene spielt, auch eines von Mainz gegen Innenverteidiger Andreas Hanche-Olsen.
Einen „lockereren Abend“ hat Montag Österreichs U 21: Gegen Europameister England geht s in Luton nicht um Punkt, sondern „nur“ um das Prestige. Eine Niederlage in Oslo würde das Team hingegen in Sachen Gruppensieg und Aufstieg in die Nations League A in eine schwierige Situation bringen. Schiedsrichter im Ullevall-Stadion ist der 42 jährige Nikola Dabanovic aus Montenegro.

