Fußball

Zwingend kein weiterer Neuzugang: Salzburgs Sportchef liegt falsch!

Red Bull Salzburgs Trainer Thomas Letsch ist dafür bekannt, Klartext zu reden. Derzeit hört sich das so an: „Wir wollen in allen drei Bewerben das Maximum!“ In der Champions League heißt das: Insgesamt zum achten Mal, aktuell zum siebenten Mal hintereinander, qualifiziert sein! Fünfmal hintereinander war Salzburg in der Gruppenphase, heuer soll es zum zweiten Mal die Ligaphase werden. 2019 waren die Bullen direkt qualifiziert, 2020 wurde im Play-off Maccabi Tel Aviv eliminiert, ein Jahr später Bröndby Kopenhagen. 2022 und 2023 blieb Salzburg die Qualifikationsmühle erspart, vor einem Jahr gab es im Play-off ein Happy End gegen Dynamo Kiew. Heuer müssen drei Hürden genommen werden.

Die erste ist ein Duell der Vizemeister gegen Brann Bergen aus Norwegen, die zweite wäre Belgiens Vizemeister Club Brügge und sicher schwerer. Der Klub aus der zweitgrößten Stadt Norwegens mag zwar durchaus heimstark sein, wie das 3:1 (2:0) vor eineinhalb Wochen gegen Tabellenführer Viking Stavanger, bei dem das Brann-Stadion mit 17.500 Zuschauern ausverkauft war, zeigte. Es wird sicher kein Selbstläufer, aber wenn bei Salzburg alles passt, wie es Letsch glaubt („wir haben den richtigen Mix gefunden“), dann darf gegen die Norweger nichts passieren. Muss Mittwochabend ein Ergebnis gelingen, das vor dem Retourspiel in einer Woche den ersten Schritt in die dritte Runde bedeutet. Der Kader der Norweger hat einen Marktwert von 24,9 Millionen Euro. Nicht weniger als 129,6 Millionen geringer als der von Salzburg. Den Unterschied sollte man sehen.

Brann Bergen hat den Vorteil, durch die Ganzjahresmeisterschaft voll im Rhythmus zu sein, liegt nach 14 Runden sechs Punkte hinter Vikinger auf Platz drei, hat aber ein Spiel weniger ausgetragen. Salzburg konnte diesen Nachteil durch die drei Spiele bei der Klub-WM verringern. Branns Trainer Freyr Alexandersson ist ein Isländer, hat im Kader nur einen aktuellen Teamspieler, Tormann Matthias Dyngeland. Linksaußen Markus Haaland ist nicht verwandt mit dem ehemaligen Salbzurg-Torjäger, kommt zudem meist nur als Joker zum Zug. Brann liebt vom Teamwork.

Salzburg wird mit dem umworbenen Oscar Glouhk beginnen. Sportchef Rouven Schröder bestätigte zwar, dass es einige Interessenten für den Israeli gibt, die Möglichkeit, dass er bleibt geringer ist, als dass er wechselt, aber konkret sei noch lange nichts. So lange sich das nicht ändert, wird Gloukh spielen. Auch ansonst zeigt die Tendenz eher in Richtung Abgänge und Kader verkleinern: „Zwingend wird es keinen Neuzugang mehr geben!“, behauptete Schröder. Bei Abwehr und Mittelfeld mag er richtig liegen, beim Thema Angriff aber sicher falsch. Hoffentlich zeigt sich das nicht schon gegen Brann Bergen. Sicher wird Salzburg mit drei Neuen beginnen: Mit Heimkehrer Stefan Lainer, dem dänischen Innenverteidiger Jacob Rasmussen und Linksverteidiger Frans Krätzig (Bild), für den das das Debüt in der Champions League bedeutet.  Der Japaner Sota Kitano und der Deutsch-Bosnier Kerim Alajbegovic werden eher nicht zur Startelf gehören.

Foto: FC Salzburg.

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