Fußball

Absage aus Wales: Auch EM-Plan von Foda ist hinfällig

Seit Freitag Mittag ist die verständliche Marschroute rund um Österreichs Fußballteam, so zu handeln, als würde die Europameisterschaft planmäßig stattfinden, hinfällig. Weil der erste von vier geplanten EM-Tests am 27, März gegen Wales in Swansea nicht stattfindet. Die Absage des Waliser Verbands kam nach dem in England verhängten Spielstop bis 4.April eigentlich erwartet, keinesfalls überraschend Nicht nur deshalb ist Teamchef Franco Foda (Bild oben) derzeit nur in Warteposition. Er wartet den UEFA-Krisengipfel am nächsten Dienstag ab. Dann wird er wissen, ob er einen Kader für das vorerst noch geplante „Geisterspiel“ ohne Fans gegen die Türkei am 30.März im Wiener Happel-Stadion nominiert oder nicht. Es schaut eher nach Variante zwei aus. Weil naheliegend ist dass Dienstag alle im März geplanten Länderspiele abgesagt werden. Ebenso das Play-Off um die letzten vier EM-Ticket nicht in Szene gehen wird. Was auch den derzeit noch in Herzliya bei Tel Aviv in Quarantäne befindlichen Teamchef Israels aus Österreich, Andi Herzog, betreffen würde Unvorstellbar, dass am 26.März im Hampden Park von Glasgow das Match zwischen Schottland und Israel ausgetragen wird. Donnerstag Abend sah Herzog via  TV das 3:1 von Leverkusen in der Europa League bei den Glasgow Rangers vor knapp 50.000 Zuschauern.

Es gibt quer durch Europa einen Widerstand  bei den Klubs, ihre Spieler zu den Nationalteams fliegen zu lassen. Auch deshalb, weil sie dadurch vielleicht in Quarantäne müssten. Betrifft zwar nicht Deutschland und Österreich, aber trotzdem würden weder Wolfsberg noch der 1.FC Köln würden Xaver Schlager und Florian Kainz abstellen. Beide Vereine haben das bereits medial deponiert. Man darf annehmen, dass es nicht nur bei ihnen bleiben wird. Aber das ist ohnehin hinfällig, seit der Weltverband FIFA Freitag Abend die Empfehlung abgab, alle für März und April geplanten Länderspiele abzusagen und festlegte, dass die Klubs müssen in diesen zwei Monaten ihre Spieler nicht abstellen müssen.

Sollte die UEFA wie von vielen erwartet die Europameisterschaft um ein Jahr auf Juni 2021 verschieben, dann muss ohnehin alles neu bewertet, organisiert und verhandelt werden. Sowohl was die für Ende Mai und Juni reservierten Termine für die Nationalteams bei der  Endrunde der Europameisterschaft betrifft als auch die Vertragssituation um den Teamchef. Fodas Vertrag endet mit dem letzten Spiel Österreichs bei der  Endrunde.  Also würde er sich bei einer Verschiebung praktisch um ein Jahr bis 2021 verlängern. Anzunehmen, dass sich der ÖFB in Person von Präsident Leo Windtner, Sportchef Peter Schöttel, Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold mit Foda darauf einigen werden.  Das wäre die logische Variante. Wenn es nicht dazu kommt, dann hätte Corona auch für eine unerwartete Teamchefsuche gesorgt.

Wie es mit Herzog in Israel weiter gehen würde? Bei ihm ist die Vertragssituation ähnlich wie bei Foda. Aber das beschäftigt ihn in seiner Quarantäne derzeit nicht. Schon mehr die Frage, ob er nach einer Rückkehr in die Heimat auch in Österreich in Quarantäne gehen müsste. Und wie er überhaupt den Heimflug schafft. Die Austrian Airlines, Israels Fluglinie El Al, Wizzair und Lauda haben die Flüge zwischen Wien und Tel Aviv vorerst eingestellt.

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