Acht Jahre ist es her, dass Paul Scharner mit Außenseiter Wigan im FA-Cup der Sprung nach London ins Wembley-Stadion gelungen war, dort im Semifinale Millwall 2:0 bezwungen und am 11.Mai 2013 auch das Endspiel gegen Favorit Manchester City 1:0 gewonnen hatte. Wigans Trainer war damals der aktuelle belgische Teamchef Roberto Martinez, bei City hatte von der heutigen Besetzung bereits Sergio Aguero gespielt. Samstag schafften die nächsten Österreicher den Sprung nach Wembley. Kein Spieler, sondern zwei Trainer: Ralph Hasenhüttl und sein Assistent Richard Kitzbichler. Sie steigen mit dem FC Southampton durch ein 3:0 (2:0) bei Zweitligist Bournemouth ins Semifinale auf, das am 27. April in Wembley ausgetragen wird. Für beide wird ihr erstes Semifinale im FA-Cup auch ihr erstes Match mit Southampton in Wembley. Den Gegner erfahren die „Saints“ Sonntag bei der Auslosung in der Pause des Viertelfinalschlagers zwischen Leicester und Manchester United. Auf jeden Fall ist mit Chelsea (daheim gegen Sheffield United, den Letzten der Premier League) zu rechnen. Geschafft hat es außer Hasenhüttl Samstag auch Pep Guardiola mit Manchester City durch ein 2:0 in Liverpool gegen Everton.
Hasenhüttl hatte das Viertelfinale zum „Spiel des Jahres“ ernannt. Unter den letzten vier des FA-Cups, das zählt, das tut nach der Talfahrt in der Premier League auf Platz 14 wirklich gut. Letzten Sonntag hatte er nach der 1:2-Heimpleite gegen Brighton von den schlechtesten 45 Minuten der Saison gesprochen, sechs Tage später zeigte er sich zufrieden (Bild oben): „Wir haben unsere Qualitäten ausgespielt. Dann sind wir eine gute Mannschaft!“ Es hatte in den letzten Tagen einige Gespräche mit den Spielern gegeben, um ihnen klar zu machen, was sie bringen müssen. Nämlich alles zu mobilisieren, wenn es die Chance gibt, einen Titel zu holen, was bei Southampton eher selten vorkommt. Das wirkte offenbar. Der überragende Mann hieß Nathan Redmond. In den letzten Wochen oft verletzt, im Vitality-Stadium erstmals wieder in der Startelf. Redmond hatte bei allen drei Toren zwischen der 37. und 49. Minute beteiligt: Die Führung von Mali-Legionär Moussa Djenepo vorbereitet, das 2:0 und 3:0 selbst erzielt. Zu beiden Treffern kam der Assist vom schottischen Mittelfeldspieler Stuart Armstrong, Donnerstag Gegner von Österreichs Team in der WM-Qualifikation. Eine klare Angelegenheit. Bisher war Southampton nur einmal Cupsieger. Vor 45 Jahren..
Ein österreichisches Erfolgserlebnis gab es auch in der Championship: Daniel Bachmann bezwang mit Watford daheim Birmingham 3:0 (1:0). Sein neuntes „zu null“ in den zwei Monaten, in denen er die Nummer eins im Tor des Tabellenzweiten ist. Da kommt er Sonntag mit einigem Selbstvertrauen nach Wien zu Österreichs Team. Zu Ende gegangen ist hingegen der Erfolgslauf von Ex-LASK-Trainer Valerien Ismael mit Barnsley. Nach zwölf Spiele ohne Niederlage gab es daheim ein 1:2 (0.1) gegen Sheffield Wednesday. Ismael ließ die Österreicher Michael Sollbauer und Dominik Frieser zur Pause in der Kabine. Barnsley blieb dennoch Fünfter und im Rennen um das Aufstiegs-Play-Off.
Foto: FC Southampton.