Fußball

Acht Punkte Vorsprung für GAK zählen mehr als das Fehlen von Torjäger Maderner

Eigentlich hätte die zweite Liga noch eine Woche Pause, aber weil im Dezember fünf Partien ausfielen, geht es Freitag mit zwei von fünf Nachtragsspielen los. Es gibt anders als in der Bundesliga einen klaren Favoriten: Wenn der GAK in seinen letzten 16 Spielen acht Punkte Vorsprung auf Ried aus der Hand gibt und damit nicht die ersehnte Rückkehr in die oberste Spielklasse nach 17 Jahren schafft, dann bedeutet das einen viel größeren Selbstfaller als letzte Saison, als die Grazer als Tabellenführer in die letzte Runde gingen, aber durch ein Unentschieden in Dornbirn den Aufstieg vergaben, von Blau Weiß Linz noch überholt wurden. Schock löste das aber keinen aus. In den ersten 15 Runden feierte der GAK zwölf Siege, verlor nur in Lafnitz (1:4) und daheim gegen den Floridsdorfer AC (1:3).

Sportchef Dieter Elsnegg rüstete den Kader personell auf. Neu in den Kader von Trainer Gernot Messner kamen von SW Bregenz Mittelfeldspieler Murat Santin, mit LASK-Talent Gabriel Zirngast und dem deutschen Rückkehrer Lenn Jastremski, der im Herbst beim deutschen Drittligisten Ulm nur eine Minute spielte, zuvor im Frühjahr beim GAK fünf Tore in 14 Spielen erzielte, zwei weitere Offensivspieler. Das hat seinen guten Grund: Die Knieoperation von Torjäger Daniel Maderner. Er stieg erst vor zwei Wochen wieder ins Training ein, die Wuchte und die Effizienz des 29 jährigen (im Herbst in 13 Runden sieben Treffer und drei Assists) werden schon fehlen. Aber die ersten Aufgaben müssten auch ohne ihn zu bewältigen sein: Samstag beim sieglosen Letzten Amstetten, der 33 Punkte hinter dem Tabellenführer aus Graz liegt, eine Woche darauf in Graz gegen den Vorletzten FC Dornbirn. Bei dem ein Kärntner Saunameister im Jänner für Aufregungen ohne Ende sorgte: Er behauptete, Investoren an der Hand zu haben, was ihm die Dornbirner Führungscrew leichtsinnigerweise glaubte. Aber bald folgte das böse Erwachen, weil das natürlich nicht stimmte.  Daher gab es als Nachfolger für den Ende Jänner beurlaubten Trainer Thomas Janeschitz nur eine Dreitage-Lösung, den letzte Saison bei Admira erfolglosen Deutschen Robert Pätzold, jetzt ist Janeschitz-Assistent Roman Ellensohn Trainer.

Ried blieb in den letzten neun Runden unbesiegt (sieben Siege und zwei Unentschieden), verlor auch in der Vorbereitung kein Spiel. Einige trauen den Innviertlern, die Freitag den Floridsdorfer AC zum Verfolgerduell empfangen, sogar zu, diese Serie zu prolongieren und den GAK noch abzufangen. Rapid-Heimkehrer Ante Bajic soll dabei helfen, ebenso Lumor Agbenyenu, ein Linksverteidiger aus Ghana, der zuletzt in Griechenland spielte. Außer Dornbirn haben noch zwei Klubs neue Trainer: St. Pölten Philipp Semlic, der für frischen Wind sorgte, was bereits im Cupviertelfinale bei Rapid trotz unglücklicher Niederlage zu sehen war. Und Markus Mader, der nach seinem Ende bei Lustenau in Bregenz auf den neuen Lustenau-Trainer Andreas Heraf folgte. Mader muss mit einem Abzug von drei Punkten leben, den die Bundesliga wegen des unberechtigten Einsatzes von Brasilianern in den ersten neun Runden verhängte. Die Bregenzer erhoben Einspruch. Mader feiert Samstag in Wien auf der Hohen Warte gegen die Vienna den Einstand. Dort gewann er mit Lustenau vor drei Monaten im Cup klar. Bei Vienna gibt es ein neues Gesicht: Den Vorarlberger Stürmer Noah Bischof, der bei Altach nicht mehr spielte, weil er den Vertrag nicht verlängern wollte. Bischof ist eine Leihgabe von Rapid, soll im Frühjahr zeigen, ob er nächste Saison Rapid helfen kann. In der Vorbereitung schlug Vienna auch einen Klub aus der Bundesliga (3:1 gegen Blau Weiß Linz). Sportchef Andreas Ivanschitz: „Unser Anspruch ist, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern!“ Derzeit ist die Vienna hinter GAK, Ried, FAC und St. Pölten Fünfter.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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