Fußball

Adi Hütter zum Hammer-Einstand: „Es gibt nichts Schöneres!“

Erstes Pflichtspiel  und Heimspiel für Adi Hütter als Trainer von Eintracht Frankfurt. Und da geht es Sonntag Abend im ausverkauften Waldstadion, das jetzt Commerzbank-Arena heißt, gleich um einen Titel. Um den deutschen Supercup gegen Bayern München mit seinem Vorgänger Niko Kovac. Am 19. Mai hatte er in Berlin mit Frankfurt das Cupfinale gegen Meister Bayern überraschend 3:1 gewonnen, Eintrachts ersten Titel seit 30 Jahren geholt. 85 Tage später soll sich Kovac sozusagen selbst rächen. Denn aus Bayerns Chefetage von Uli Hoeneß und Karl Heinz Rummenigge hörrte der Kroate bereits den Auftrag: Keine zweite Niederlage gegen Frankfurt, wir haben etwas gutzumachen! David Alaba soll als linker Verteidiger daran beteiligt sein.

Bei Frankfurt folgte Hütter auf Kovac. Neun Jahe zuvor war es in Salzburg umgekehrt. Da hieß der Nachfolger für Adi Hütter, als der die Red Bull Juniors verließ und lieber Altach in seiner Vorarlberger Heimat trainierte, Kovac. Der Kontakt zwischen beiden bleib über die Jahre  aufrecht. Ihre Familien leben ja weiter in Salzburg, gelegentlich spielten Adi und Niko miteinander eine Runde Golf: „Er hat große Fähigkeiten“, lobte  Kovac Hütter. Aber Sonntag Abend ist es mit Nikos Freundlichkeiten vorbei: „Für mich ist ein wichtiges und besonderes Spiel, ich möchte meinen ersten Titel als Bayern-Trainer“. Dass ihn die Frankfurt-Fans mit Pfiffen empfangen, weil er nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren die Ausstiegsklausel im Vertrag nützte und nach München wechselte, kann sich keiner richtig vorstellen.

Hütter nützte die freien Tage nach dem Trainingslager in Südtirol daheim in Seekirchen, zeigte dabei wieder einmal, was ihn so sympathisch macht: Österreichs derzeit erfolgreichster Trainerlegionär weiß, wo er herkommt.  Er nahm sich Zeit für ein langes Interview mit den Salzburger Nachrichten, ging Montag Abend ins Studio zu Servus-TV, sagte beim  „Talk im Hangar 7“ dezidiert zu seinem Hammer-Einstand: „Es gibt nichts  Schöneres, als daheim vor 50.000 Zuschauern gegen Bayern zu spielen.“  Auch wenn er weiß, dass die Umstellung auf sein System, die Unterschiede zu Kovac, bei dem das Kernziel 1:0 gewinnen hieß, noch  Zeit braucht um zu funktionieren. Frühes Pressing, viele Sprints, nach Balleroberung extrem schnell nach vorne spielen und in die Spitze kommen. Das schwebt ihm vor Sein Kernziel: Spektakel bieten, 4:3 gewinnen.

Die Verständigung mit der Multi Kulti-Truppe  ist nicht ,eicht: Hütter versucht´s mit Deutsch, das in Frankfurt manche als Vorarlberger Dialekt bezeichnen und Englisch, mitunter muss auch der Dolmetsch für spanisch auf den Rasen kommen. Der Erfolg vor dem Finale: Sportvorstand Fredi Bobic, der einen neuen Fünfjahres-Vertrag unterschrieb, beendete die Spekulationen um Kroatiens Vizeweltmeister Ante Rebic. Der Stürmer, der erst letzten Montag wieder ins Training einstieg, verlängerte vorzeitig bis 2022, avancierte dadurch mit drei Millionen Euro pro Saison zu Frankfurts Topverdiener. Eine Sorge weniger, der entgegen seiner Philosophie vermutlich zur Sicherheit mit einer Fünferabwehr beginnen wird und nur zwei Neuerwerbungen, den dänischen Tormann Frederick Rönnow und den spanischen Mittelfeldabräumer Lucas Torro, der aus der zweiten Liga von Osasuna kam, bringen dürfte. Hütter macht seine Erwartungen nicht an einem Ergebnis fest: „Ich will vor allem eine Mannschaft mit der richtigen Mentalität sehen!“

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