Fußball

Admiras erster Punkt bedeutete Stögers ersten großen Ärger

Austrias General Manager Peter Stöger trat wütend gegen einen kleinen Tisch, der neben der Trainerbank stand. Wenige Meter von ihm entfernt jubelten Admiras Ersatzspieler, oben auf der Tribüne applaudierte mit zufriedener Miene Franz Wohlfahrt, Admiras Sportchef mit violetter Vergangenheit, über den späten Ausgleich zum 2:2 (1:1) in der 88. Minute und den ersten Punktegewinn in dieser Saison. Der eigentlich entgegen dem Spielverlauf gelang. Den Frust von Stöger konnte man nachvollziehen, weil die Austria, ohne zu glänzen, zweimal in Führung lag und es nicht gelang, Ruhe ins Spiel zu bringen. Wie eine Woche zuvor gegen Aufsteiger Ried. Damals reichte es dennoch zu drei Punkten, beim zweiten „Schwächeanfall“ im Finish nur zu einem. Und deshalb gab es beim Comeback von Damir Buric in Admiras Coaching Zone den Trainereffekt. Bei dem „Mastermind“ Felix Magath anders als bei den Pleiten gegen Rapid und St.Pölten nicht vor Ort war.

Der Kroate änderte das System auf 3-5-2 und zeigte Mut. Vielleicht wurde der belohnt. Es bedeutete Mut, den 23 jährigen Eigenbauspieler nach 13 Monaten Pause wegen einer langwieriger Rückenverletzung im Abwehrzentrum mit dem 19 jährigen Emanuel Aiwu und dem wie Buric erst letzten Dienstag in die Südtsdt gekommenen Ex-Mattersburger Lukas Rath im Abwehrzentrum aufzubieten. Es bedeutete Mut, rechts den 21 jährigen Marco Hausjell und links den 19 jährigen Aleksandar Cirkovic den Raum an den Flanken absichern zu lassen, weil die Defensivarbeit nicht zu ihren Stärken zählt, wie sich auch mitutner zeigte. Insgesamt gab es sechs Umstellungen in der Startformation gegenüber dem 0:5 im Niederösterreich-Derby. Buric reaktivierte Sommerkauf Tomislav Tomic, der dabei nicht einmal im Kader stand, ließ den 20 jährigen Würburg-Leihstürmer Max Breunig erstmals beginnen, der gleich die erste Chance im ganzen Spiel vergab.

In Führung ging aber die Austria. Nach einem Eckball des 20 jährigen Aleksandr Jukic, dem Stöger auch wegen einer gunten Standards gegenüber dem 31 jährigen Kapitän Alexander Grünwald, der nach einer Stunde kam, den Vorzug gab. Jukic schoss von links mit rechts zum langen Eck, Michael Madl köpfte zurück in die Mitte, Christoph Monschein vollendete gegen seinen Ex-Klub, traf wenig später die Latte. Da hatte die Admira noch keinen Zugriff auf Spiel und Gegner. Das änderte sich, weil die Austria plötzlich praktisch den Betrieb einstellte, die Admira nicht mehr so wie besprochen beschäftigte, falsche Entscheidungen traf, eine verunsicherte Mannschaft zurück ins Spiel ließ. Wie Rechtsverteidiger Georg Teigl. Der Neuzugang riß im Zweikampf gegen Jimmy Hoffer die Arme in die Höhe statt zu attackieren. Das nützte Hoffer zum Ausgleich aus dem Nichts. Dessen Jubelgesten zu den Austria-Fans erinnerten zu deren Ärger an seine Rapid-Zeiten. Lang ist´s her.

Eckbälle schienen die Rettung für Austria zu sein, die aus dem Spiel heraus in drei Runden kein Tor erzielte. Markus Suttner zirkelte einen von rechts mit links zum kurzen Eck, Benedikt Pichler köpfelte das 2:1 nach 55 Minuten. Buric reagierte mit dem Debüt der 19 jährigen Kamerun-Hoffnung Felix Kekoh statt Hoffer und im Finish, als die Austria dem 3:1 näher schien als Admira dem 2:2,  mit „Major“ Stefan Maierhofer und dem früheren Deutschland-Legionär Christian Gartner. Der war erst eine Minute im Spiel, als er mit einem Pass Breunig fand, der dies im Falllen zu seinem ersten Bundesligator nützte.  Nur ein Punkt, der sich abre wie eine Niederlage anfühlte, sicher kein neues Selbstvertrauen brachte. Vielleicht sollt Stöger seine „Kapperlwahl“ überdenken: Mit dem violetten gab´s den Sieg gegen Ried, mit dem weißen das 0:1 beim LASK und die Enttäuschung gegen Admira. Würde es wirklich daran liegen, könnte man das leicht ändern: „Wenn man offensiv nicht nachlegt und auch defensiv nicht so konseuqent verteidigt wie es sich gehört, dann verdient man auch keien drei Punkte“, nahm sich Stöger kein Blatt vor den Mund.

Ähnlich wie Stöger fühlte sich Austrias Ex-Trainer Christian Ilzer beim steirischen Derby mit Sturm Graz in Hartberg. Bis in die Nachspielzeit durch Ivan Ljubic, der früher als Sturm-Leihgabe in Hartberg gespielt hatte,1:0 in Führung, dabei Chancen auf mehr Tore ausgelassen. Ehe Sandro Ingolitsch an Rejko Rep nach 93 Minuten unnötig einen Elfmeter verschuldete, den Dario Tadic zum 1:1 nützte. Damit sind sowohl Hartberg als auch Sturm weiter sieglos. Den einzigen Heimsieg der Runde feierte der LASK mit dem überzeugenden 3:1 (1:0) gegen Wolfsberg vier Tage nach dem 7:0-Bestschießen. Sehr auffällig dabei: Marko Raguz, der das 1:0 von Husein Balic, das mit dem ersten Schuss auf das Tor der Kärntner fiel, vorbereitete und das 2:0 aus einem Elfer nach Foul an Balic erzielte, und Peter Michorl, je länger das Spiel dauerte. Als Wolfsberg herankam, brachte eine bewährte Variante die Entscheidung: Freistoß Michorl, Kopfball von Kapitän Gernot Trauner, damit 3:1.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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