Fußball

Alaba kam vom American Football zum „Ösi-Machtkampf“: Spieler bleiben bei ihrer Forderung

Der angebliche Ösi-Machtkampf um Teamchef Ralf Rangnick, bei dem es um Eitelkeiten und Personalentscheidungen gehen und der den sportlichen Erfolg gefährden soll, war Montag auch dem deutschen Massenblatt „Bild“ eine Schlagzeile wert. Da ging es um die Aussprache zwischen dem Spielerrat und ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer vor den Spielen in Kasachstan am Donnerstag und gegen Slowenien drei Tage später im Wiener Happel-Stadion am Montagabend im Teamhotel Palais Hansen am Schottenring, bei der Rangnick nicht dabei war. Obwohl er und sein Trainerteam ebenfalls im Oktober beim Präsidium gegen die geplante Kündigung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold Stellung bezogen. Rangnick und die Spieler wollen mit ihm nächstes Jahr in die WM-Qualifkation gehen. Zur Aussprache war Teamkapitän David Alaba nach Wien gekommen. Sonntag saß er in München beim Football-Spiel zwischen den Carolina Panthers und New York Giants auf der Tribüne (Bild). Gemeinsam mit Marcel Sabitzer, der ebenfalls zum Spielerrat gehört. Die Spieler erklärten gegenüber Mitterdorfer, den Vizepräsidenten Sepp Geisler und Johann Gartner sowie Philip Thonhauser, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bundesliga, nicht von ihrer Forderung, bis zur WM 2026 mit Neuhold in seiner bisherigen Funktion zusammenarbeiten zu wollen, abzugehen. Konkretes Ergebnis gab e keines.

Stunden vor der Aussprache herrschte beim Team noch business as usual, sieht man von den Bauarbeiten in der Hotelhalle ab. Die wirkten irgendwie sinnbildlich für die Situation im ÖFB. Trainiert wurde wie vor der Europameisterschaft auf Platz zwei im Trainingszentrum von Rapid beim Happel-Stadion. Das wiederholt sich auch Dienstag und Mittwoch vor dem Siebenstunden-Flug zum östlichen Spiel in der Teamgeschichte in die Zweimillionenstadt Almaty, nur 300 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Dort ließ Norwegen gegen das Team von Ex-Tirol-Trainer Stanislaw Tschertschessow einen Punkt liegen (0:0), gewann Slowenien mit Müh´und Not 1:0. Österreich hat in Kasachstan bei zwei Partien noch kein Tor erzielt. Koch Fritz Grampelhuber ist als Vorhut bereits Dienstag in Almaty. Für ihn wird´s mühsam, vor allem wegen des Zeitunterschieds von vier Stunden. Rangnick hat entschieden, dass in Almaty nach Wiener Zeit gelebt wird, die Uhren nicht umgestellt werden.

Sportlich hat sich gegenüber den Oktober-Siegen über Kasachstan und Norwegen wenig verändert. Kevin Danso und Max Wöber kehrten zurück. Danso ist für die Startelf eher die Option als Wöber, der bei Leeds nach der Knieoperation seit zwei Wochen im Mannschaftstraining steht, aber noch kein Spiel bestritt. Andreas Weimann war der einzige Stürmer, der am Wochenende mit Toren auf sich aufmerksam machte. Junior Adamu und Patrick Wimmer trafen nicht, Marko Arnautovic hatte nur einen Kurzeinsatz, Michael Gregoritsch keinen: „Die Situation war im Oktober nicht viel anders. Wir haben beide Spiele gewonnen, es gab Tore von Arnautovic und Gregoritsch!“, macht sich Weimann wenig Hoffnungen auf seinen ersten Einsatz in der Startelf seit September 2022 (beim 0:2 in der Nations League A gegen Frankreich in Paris). Zuletzt spielte er fünf Minuten beim 3:2 über Holland bei der EM in Berlin. Das erste seiner 25 Länderspiele bestritt Weimann übrigens in Kasachstan, 2012 unter Marcel Koller beim 0:0 auf Kunstrasen in der Hauptstadt Astana. Damals war auch Arnautovic dabei. Ebenso ein Jahr davor bei der anderen Nullnummer unter Interimsteamchef Willi Ruttensteiner.

Foto: Imago.

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