Fußball

Alarmstufe violett am Verteilerkreis: „Die Stimmung ist nicht gerade am Brodeln“

Thomas Goiginger war in diesem Jahr der erste Torschütze in der Bundesliga, der Brasilianer Joao Victor  jubelte nach der Pause. Und so schaffte der LASK mit dem 2:0 (1:0) gegen Austria einen perfekten Saisonstart, mit dem er jetzt auch theoretisch den Platz in der Meisterrunde fixierte.  Für die Austria ging auch der Auftakt in der Bundesliga eine Woche nach der peinichen Cupblamage gegen den GAK total daneben. Das war die komplett violette Harmlosigkeit, die sich  vor ausverkauftem Haus in Pasching präsentierte. Vor alle in der desaströsen ersten Hälfte mit  schlechtem Zweikampfverhalten, schlechte Passquote, keine Aggressivität. Da fehlte alles. Passte überhaupt ncht zur Ankündigung vn Trainer Thomas Letsch, dass dieAustria es offensiv angehen wird. In dern ganzen 92 Minuten bekam LASK-Tormann Alexander Schlager keinen einzigen gefährlichen Schuss der Austria zu halten. Das sagt alles. Mit solchen Leistungen kann noch der Platz in der Meisterrunde in Gefahr geraten. Selbst wenn den die Austria schafft, wird so garantiert nichts mit der angepeilten Qualifikation für den  Europacup. Alarmstufe violett am Favoritner Verteilerkreis. Wenn nicht schon Alarmstufe rot.

Schon vor dem Anpfiff musste Sportchef Ralf Muhr auf“Sky“ die Frage beantworten, wie sicher  Letsch (Bild oben) noch im Sattel sitzt. Muhr sagte kein Wort, das darauf hindeuten hätte können, dass dies nicht mehr so ist. Blieb auch am Ende dabei, als die frustrierten Austria-Fans nicht nur skandierten, dass sie die Schnauze voll haben, sondern wie schon im Oktober „Letsch raus“. Das muss Muhr ja auch reden. Denn AG-Vorstand Markus Kraetschmer und er suchten vor einem Jahr Letsch zunächst als Lösung bis Saisonende aus, verlängerten dann seinen Vertrag. Würden sie jetzt von Letsch abrücken, müssten sie auch ihre Entscheidungen in Frage stellen. Aber irgendwann wird uns muss es dazu kommen, wenn es so weiter geht. Es gibt einfach bisher zu wenige Highlights unter Letsch. Wie letztes Frühjahr das 2:0 in Graz gegen Sturm, wie im letzten Spiel des vergangenen Jahres das 6:1 im Derby gegen Rapid. Das ist Vergangenheit, hilft jetzt nicht weiter.

Letsch brachte gegenüber der Cuppleite  den wieder fitten Michel Madl, Christoph Martschinko als linken Verteidiger, der in seinem ersten Match nach 17 Monaten Verletzungspause durch ein Blackout Goiginger die Führung ermöglichte und erstmals in der Bundesliga den 22jährigen Manprit Sarkaria von Beginn an. Der ging total unter, setzte bis zu seinem Austausch nach 63 Minuten null Akzente. Ähliches kann man auch vom 19jährigen Winterkauf Stirling Yakete sagen. Keine Gefahr für die LASK-Abwehr, an ihm lief alles vorbei: „Wir waren einfach zu passiv“ stellte Letsch wieder einmal fest,. Er sah die Austria in der zweiten Hälfte als bessere Mannschaft, doch gefährlicher blieb immer der LASK, der Austrias Tormann Patrick Pentz mehr beschäftigte als die Austria Schlager.  Es ist zu wenig, was von Violett kommt. Nur fünf Tore in zehn Auswärtsspielen erzielt. Befragt nach der Stimmung in der Kabine, gab Letsch zu: „Nicht gerade am Brodeln“.

Sicher hingegen in der LASK-Kabine. Vier Siege hintereinander gegen Austria, 37 Punkte in 19 Runden gelangen vorher noch nie. Doch Trainer Oliver Glasner sah noch Luft nach oben: „Das nächste Ziel muss sein, länger so dominant aufzutreten wie in der ersten Hälfte. So über 75 Minuten.“ Vom Startschuss der Jagd auf Red Bull Salzburg wollte er nichts hören. Und bewies damit, Realist zu sein.

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