Eishockey

Alles klar: Bader trifft Vanek in New York

Der erste Schritt des Eishockeyteams zur Mission Klassenerhalt bei der A-WM 2017 im Mai in Kopenhagen konnte sich letzten Woche beim Österreich-Cup in Innsbruck sehen lassen. Teamchef Roger Bader lehnte alle Gratulationen ab, weil der Turniersieg verpasst wurde, zeigt sich aber mit den Leistungen einverstanden. Die waren eigentlich besser, als man es nach neun Ausfällen erwarten konnte. Gegen Norwegen erst in der Verlängerung verloren, klarer Sieg über Südkorea. Wäre es nicht um Platz eins gegangen, hätte der Schweizer gegen Dänemark nicht Tormann Thomas Höneckl 90 Sekunden vor der Schlusssirene für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen. Das verwandelte das 1:1 nicht in einen Sieg, sondern in ein 1:2. Jetzt bleibt die Niederlage, die eigentlich keine war, in den Bilanzen stehen.

Bader wartet gespannt darauf, ob ab Mittwoch bei der Fortsetzung der Liga die Klubs auf die überzeugenden Leistungen ihrer Spieler im Teamdress reagieren, hnen mehr zutrauen als bisher. Höneckl bleibt für Bader auf jeden Fall im Rennen um einen Platz im WM-Aufgebot. In Graz bei dern 99ers gibt Coach Doug Mason dem 28jährigen nur gelegentlich Einsätze, da zählt der fünf Jahre ältere Finne Hannu Toivonen mehr. Zu den positiven Überraschungen von Innsbruck zählten auch junge Verteidiger:  Nicht nur der 20jährige Schweiz-Legionär Bernd Wolf, der zwischen dem SC Bern und Langenthal in der zweien Liga pendelt. Auch der 20jöhrgie Gerd Kragl vom EHC Linz und der ein Jahr ältere Ramon Schnetzer vom KAC. Ob  ihm in Klagenfurt Trainer Steve Walker auch das Vertrauen schenkt,wen er  anders als in den letzten Wochen nicht durch Ausfälle dazu gezwungen wird? Ähnlich verhält es sich bei Kragl und Troy Ward in Linz.  Bader machte mit seinem Linzer Verteidigerduo Erik Kirchschläger-Kragl jedenfalls nur gute Erfahrungen. So wie im Angriff mit dem Vorarlberger Debütanten in Diensten von Ambri-Piotta, Dominic Zwerger.

Bader sieht seine Spieler erst im Februar wieder. Aber Ende November hat er einen Termin, der ihm sehr wichtig ist, der schon vor dem Turnier in Tirol fixiert war, den er aber erst danach offiziell machte, um zu zeigen, wie wichtig ihm in erster Linie die Mannschaft ist:  Bader wird Österreichs dienstältesten und erfolgreichsten NHL-Legionär Thomas Vanek in New York treffen, wird damit der erste Teamchef sein, der es der Mühe wert findet, zum Routinier über den großen Teich zu fliegen. Das Verbandspräsidium gab dem Teamchef dafür grünes Licht. Vanek spielt mit den Vancouver Canucks zwischen 24. und 28. November dreimal im Raum New York. Zunächst am 24. November bei den New Jersey Devils, zwei Tage später im Madison Square Garden gegen die Rangers und Landsmann Michael Grabner, mit dem Bader auch ein „Rendezvous“ ausgemacht hat,  wieder zwei Tage später  bei den Islanders. Bader wird die ersten zwei Spiele live beobachten, dazwischen Samstag mit dem 33jährigen Vanek erstmals von Angesicht zu Angesicht reden. Das gemeinsame Essen ist bereits ausgemacht.

„Alles unverbindlich“, wie Bader betont, „ich möchte Vanek  kennenlernen, von ihm hören, wie er denkt. Das gebietet schon der Respekt vor einem, der in 13 NHL-Saisonen über 900 Spiele absolviert hat.“ Bader versichert, dass hinter der Aussprache nicht der feste Vorsatz steht, Vanek zu einem Einsatz bei der  Weltmeisterschaft zu überreden: „Ich muss mir ja einmal erst ein Bild machen, wie er spielt, wie er auf meine Vorstellungen reagiert, was seine Pläne sind.“Aber eines wusste Bader schon vor dem Turnier in Innsbruck: Österreich braucht Spieler mit Qualitäten vor dem Tor wie Vanek. Gegen Dänemark 30 Torschüsse, aber nur ein Treffer.

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