Eishockey

Vanek versicherte Bader. Bin bereit für Österreichs WM-Team!

Jeder österreichische Teamchef sollt einmal pro Saison über den großen Teich jetten, um seine NH-Legionäre zu treffen. Der Ansicht von Roger Bader ist nichts hinzuzufügen. Der Schweizer ließ seinen Worten auch Taten folgen: Er flog letzte Woche nach New York, sah Freitag Thomas Vanek mit den Vancouver Canucks bei den New Jersey Devils 2:3 verlieren und Sonntag Nachmittag im Madison Square Garden das Österreicher-Duell zwischen Michael Grabner und Vanek, das der Kärntner mit den New York Rangers nach einem 0:2-Rückstand im Penaltyschießen 4:3 gewann. Wobei Grabner mit 18:03 Minuten Eiszeit 4:22 mehr als Vanek hatte, nach 19 Sekunden des letzten Drittels das 2:2 erzielte, Vanek 41 Sekunden später den Assist zur 3:2-Führung der Canucks gab, im Penaltyschießen mit dem ersten von Vancouver an dem schwedischen Rangers-Stargoalie Henrik Lundqvist scheiterte. Die Bilanz von Grabner und Vanek in dieser Saison nach jeweils 24 Partien: Grabner kam auf zwölf Scorerpunkte mit zehn Tore und zwei Assists, Vanek auf 16 mit fünf Toren und elf Assists.

Für Bader am wichtigsten war aber das persönliche Kennenlernen mit Vanek. Zwischen den Spielen traf er den 33jährigen Samstag zum Essen. Das zweistündiges Gespräch bewertete der Teamchef als positiv: „Für mich ist der persönliche Eindruck immer das wichtigste. Nicht das, was mir  vorher erzählt wurde. Egal ob positiv oder negativ. Jeder ist für mich wie ein weißes Blatt, das er selbst beschreiben kann.“  Erst am Ende wurde  Vaneks mögliches Teamcomeback im Mai 2018 bei der  A-WM in Kopenhagen zum Thema: „Er hat mir nicht seinen Rücktritt erklärt, sondern ist bereit, uns dort zu helfen.“ Dass  Vanek noch helfen könnte, steht für Bader ausser Diskussion: „Wir alle wissen, dass mit 33 seine ganz große Zeit vorbei ist. Auch er.“ Die NHL sei eine Liga für Spezialisten, in der auch besondere Qualitäten gefragt sind. Grabner stehe für seine Schnelligkeit und Technik, Vanek für gute Arbeit vor dem Tor: „Er weiß, noch immer, wo es steht.  Und das könnte uns helfen.“

Status quo ist aber, dass Bader weder mit Grabner, noch mit Vanek oder Philadelphias  Michael Raffl fix rechnet. Weil jetzt Prognosen, wer ins Play off kommt oder nicht, viel zu früh sind, dann die Frage wäre, wie weit sie dort kommen. Bei Grabner und Vanek laufen die Verträge aus, möglicherweise werden sie noch während der Saison zu einem anderen Klub transferiert. Bei Vanek kommt noch dazu, dass er in Vancouver ohne seine Frau und die drei Söhne ist: „Abwarten, ob er nach der NHL-Saison  bei aller Bereitschaft, für Österreich zu spielen, nicht lieber bei seiner Familie in Minnesota wäre.“ Für Bader wäre jeder der drei NHL-Legionäre ein Bonus. Und er verhehlt nicht, dass er am liebsten den Dreifach-Bonus hätte. Würde er etwas anderes sagen, wäre er nicht glaubwürdig. Aber es ist sehr positiv, dass erstmals seit Olympia 2014 in Sotschi wieder der Kontakt zu Vanek, Österreichs erfolgreichstem NHL-Legionär, passt.

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