Die Qualifikation für die WM 2026 in Kanada, den USA und Mexiko, Österreichs erste WM-Endrundenteilnahme seit 1998, ist das erklärte Ziel von Teamchef Ralf Rangnick. Freitagmittag sind er, ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Sportchef Peter Schöttel bei der Auslosung in der Züricher FIFA-Zentrale dabei, wenn die ehemaligen Weltmeister Robert Pires (1998 mit Frankreich), Gianluca Zambrotta (2006 mit Italien) und Fernando Llorente (2010 mit Spanien) drei oder vier Gegner Österreichs aus den Töpfen ziehen. Seit 28. November steht fest, dass Österreich erstmals seit Jahrzehnten wieder in Topf eins ist, daher Kaliber wie Frankreich, Spanien, England, Portugal, Holland, Belgien, Italien, Deutschland, Kroatien, Schweiz und Dänemark nicht als Gegner bekommen kann. Aber mehr als das erleichtert die Aufstockung der WM von 32 auf 48 Teilnehmer die Chance, ein WM-Ticket zu erobern. Denn Europa hat nicht mehr wie zuletzt 2022 13 Plätze, sondern 16, also drei mehr. Daher hat es Rangnick etwas „leichter“ als sein Vorgänger Franco Foda. Gespielt wird in Vierer- oder Fünfergruppen, die zwölf Gruppensieger sind bei der WM dabei. Die restlichen vier Teilnehmer werden über Play offs mit den vier besten Gruppenzweiten sowie den vier Besten aus der letzten Nations League, die nicht den Gruppensieg in der Qualifikation schafften, ermittelt. Via Nations Leaguem müsste Österreich einen Play off-Platz sicher haben, aber zwischen Rangnick und den Spielern gibt es eine Art Rütlischwur, der heißt: Als Gruppensieger zur Weltmeisterschaft.
Fakt bleibt: Topf eins „schützt“ nicht vor einer schweren Gruppe. Egal, auf wen Österreich aus dem zweiten Topf trifft, jeder kann weh tun. Egal, ob Ukraine, Schweden, die Türkei, Wales, Ungarn, Serbien, Polen, Rumänien, Griechenland, Slowakei, Tschechien und Norwegen. Bei der Türkei werden Erinnerungen an das bittere 1:2 im EM-Achtelfinale vor schs Monaten wach, bei Norwegen zwar an das glanzvolle 5:1 vom Oktober in der Nations League im Linzer Stadion, aber auch an das 1:2 in Oslo einen Monat davor. Auf Serbien trifft Österreich bereits im März in den Play-offs um den Aufstieg ins Viertelfinale der Nations League. Aus Topf drei könnten Schottland, Irland, Albanien, Nordmazedonien, die EM-Überraschung Georgien. Finnland, Island, Nordirland, Montenegro, Bosnien und Israel (mit Salzburg-Legionär Oscar Gloukh) der Gegner sein. Oder die Slowenen, die Österreich in der Nations League nicht besiegen konnte. Einen besonderen Reiz aus Topf vier hätte der Kosovo mit Rangnicks Vorgänger Foda als Teamchef und LASK-Mittelfeldspieler Valon Berisha. Künftig wird auch Altachs Vesel Demaku für den Kosovo spielen.