Fußball

Als Numerodix war LASK-Trainer Ismael Zidane: „Wir sind für Basel gerüstet!“

Noch nie konnte sich ein Schweizer Klub im Meisterbeweb des Europacups gegen einen österreichischen durchsetzen, 1977 war der FC Basel an Wacker Innsbruck gescheitert, 1999 Servette Genf an Sturm Graz, 2006 der FC Zürich an Red Bull Salzburg. Endet diese Serie im Duell der Vizemeister zwischen Basel und dem LASK um den Aufstiegs ins Play-off der Qualifikation für die Champions League, in dem wieder ein Vizemeister, nämlich der aus Belgien (FC Brügge) oder der Ukraine (Dynamo Kiew) als Gegner warten würde? In der Schweiz ist man davon überzeugt. Nur Basels Trainer Marcel Koller warnt sozusagen als einsamer Rufer in der Wüste: „Er wird ganz eng“, prophezeit Österreichs Ex-Teamchef, „in der UEFA-Rangliste liegt Österreich vor der Schweiz.“ Aber sicher nicht wegen der Punkte, die der LASK eroberte.

Der „Blick“ ließ Dienstag Skistars aus beiden Ländern ihre Tipps zum Duell abgeben. Die drei Schweizer,  Mauro Caviezel, Carlo Janka und Pirmin Zurbriggen glauben an den FC Basel, Vincent Kriechmayer, der Lauberhornsieger dieses Jahres, ist als Oberösterreicher ein deklarierter LASK-Fan. Prophezeit einen 2:1-Sieg im St.Jakobs Park, ähnliche Jubelszenen wie letzten Samstag beim 3:0 bei der Austria (Bild oben), ein Unentschieden eine Woche darauf im Linzer Stadion also den Aufstieg. Auch Hannes Reichelt traut dem LASK den Aufstieg zu, Hansi Hinterseer spricht von einer „Unberechenbarkeit“ des Außenseiters aus Österreich. Die Schweizer Medien interessiert mehr als jeder Spieler des LASK dessen neuer Trainer. Valerien Ismael wird als knallhart aber zugleich auch butterweich beschrieben. Ein herausragender Spieler, der als Abwehrchef von Werder Bremen 2004 und von Bayern München 2006 das Double gewann. Der vor zehn Jahren  wegen einer schweren Knieverletzung und eines Schienbeinbruchs bei Hannover seine Karriere beenden musste. Knapp darauf beging sein ehemaliger Mitspieler, der deutsche Teamtormann Robert Enke Selbstmord. Bei der Trauerfeier im Stadion überrede Ismael eine Gymnasiastin, die Vereinshymne mitzusingen,

Einmal war Ismael  sogar Zinedine Zidane. In der deutschen Version des Films „Asterix bei den Olympischen Spielen“ lieh er dem berühmten Landsmann, der den Numerodix spielt, die Stimme. Betriebswirtschaft hat Ismael schon zu Spielerzeiten studiert. Als Rückversicherung. Die Trainerkarriere lief gar nicht gut an. Weder bei Nürnberg, noch bei Wolfsburg. Schon gar nicht in Griechenland bei Apollon Smyrnis, wo er bereits nach einem Spiel das Handtuch warf, weil der Präsident bei Aufstellung und Auswechslung mitreden wollte, ihn bedrohte. Da läuft es in Linz bisher geradezu harmonisch. Sieht man davon ab, dass er bereits nach 20 Tagen im Krach  Fitnesstrainer Denny Krcmarek, der wie er neu gekommen war, rauswarf. Das war der knallharte Ismael. Basel zu eliminieren, wäre sein bisher größter Coup als Trainer: „Wir sind gerüstet“, prophezeite er.

Aber um im St.Jakob Park zu bestehen, jubeln zu können, bedarf es sicher einen besseren Leistung als beim sicheren 3:0  über eine desolate Austria am letzten Samstag. Als die Linzer trotz allem nicht so  kompakt wirkten wie letzte Saison, eher der Eindruck entstand, dass  der Abgang von Joao Victor eine Lücke hinterließ, die noch nicht geschlossen wurde. Aber auch der von Max Ullmann. Mittwoch wird sich zeigen, ob Ismael wirklich am richtigen Weg ist, die erfolgreiche Arbeit von Vorgänger Oliver Glasner fortzusetzen. In der Linzer Führungsetage ist die Zuversicht groß, dass im Retourspiel auf der Gugl noch alle Chancen bestehen werden, das Play off zu schaffen.  Wie die Werbetrommel für den Business Club beweist. Wem das brutto 360 Euro wert ist, der ist dort beim Rückspiel gegen Basel dabei.

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Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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