Fußball

Als Sarkaria noch Zimmerpartner von Austrias Sportchef Ortlechner war

Die Niederlagen der Austria gegen Cupsieger Sturm Graz wurden im Verlauf der Saison jeweils um ein Tor knapper. Im Herbst in der Allianz-Arena 0:3, heuer in Graz im Grunddurchgang 1:3, in der Meisterrunde 2:3. Bleibt es bei der Tendenz, könnte es Sonntag ein 3:3 geben. Zwar wieder keinen Sieg für die Wiener Violetten in der Meisterrunde, aber dennoch ein Erfolgserlebnis. Wenn auch erneut mit zu vielen Gegentoren. Dann wären es zum dritten Mal hintereinander drei. Das würde nur die Diskussionen befeuern, ob Austria sich nicht taktisch etwas anderes überlegen sollte, Johannes Handl, Marvin Martins und Kapitän Lukas Mühl die richtigen Innenverteidiger sind. Wobei Handl weniger in der Kritik steht als die Legionäre aus Luxemburg und Deutschland. Mühl und Trainer Michael Wimmer haben eine gemeinsame Vergangenheit beim 1.FC Nürnberg.  Auch Mühl und der zuletzt fehleranfällige Tormann Christian Früchtl. Sturm ist für Wimmer ein „Riesenbrett“ – da braucht Austria einen Keeper, der kein Tor verschuldet.

„Wir bleiben beim eingeschlagenen Weg, ziehen das durch“, kündigte Sportchef Manuel Ortlechner an. Als er vor sechs Jahren bei Austrias zweiter Mannschaft seine Spielerkarriere ausklingen ließ, war der damals 20 jährige Manprit Sarkaria sein Zimmerpartner. Jetzt war er mit zwei Treffern für die letzte Austria-Niederlage verantwortlich, entschied auch das Cupfinale gegen Sturm. Ortlechner würde ihn liebend gerne im Austria-Dress sehen. Das ist Vergangenheit, kann in absehbarer Zeit nicht mehr passieren. Denn Sarkaria hat sich inzwischen bei Sturm durchgesetzt, gehört anders als noch im Herbst zum Stammpersonal. Trainer Christian Ilzer kannte ihn noch aus seiner Saison bei der Austria. Sechs Tore hat Sarkaria (Bild) in dieser Saison gegen Austria bereits erzielt, werden es noch mehr? „Wir haben die Tage nach dem Cupsieg voll genossen“, versicherte Ilzer, „die haben uns neue Kraft und Energie für das Saisonfinish gegeben. Unser Erfolgshunger ist noch nicht gestillt, diese Runde wird richtungsweisend.“ Hunger, Red Bull Salzburg auch als Meister zu enttrohnen, das Double zu holen. Die Tipp3-Wettquote auf Sturm als Vizemeister ist mit 1,50  geringer als die auf den Titelverteidiger aus Salzburg (5,00). Innenverteidiger David Affengruber ist gesperrt, ihn ersetzt mit Aleksandar Borkovic ein anderer Ex-Austrianer im Dress von Sturm.

Eine Veränderung wird es bei Austria Klagenfurt zum Saisonende geben. Sportchef Matthias Imhof streitet zwar alles ab, aber der deutsche Zweitligist SV Sandhausen, dem der Abstieg droht, verpflichtete dieser Tage einen neuen Sportdirektor, verrät aber in Absprache mit ihm erst nach der letzten Rune seinen Namen. Es ist Imhof. Warum es den 54 jährigen Deutschen mehr reizt, eventuell in der dritten Liga beginnen zu müssen als eine fünfte Saison in Klagenfurt anzuhängen, ist vorerst nicht nachvollziehbar. Die Adduktorenverletzung, die sich der im Winter geholte Nicolas Binder letzten Sonntag in Linz beim Aufwärmen zuzog, ist so schwer, dass der Ex-Rapidler auch in der Vorbereitung zur nächsten Saison noch nicht zur Verfügung stehen wird.  Daher ist wieder die Stürmersuche aktuell. Ob Imhof an der noch beteiligt sein wird?

Foto: Gepa/Admiral.

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