Fußball

Auch Alaba muss liefern: Es gibt für Bayern keine Ausreden

Ob Adi Hütter mit Eintracht Frankfurt in Gelsenkirchen gegen Schalke im 15.Spiel ungeschlagen bleibt, interessiert Fußball-Deutschland Samstag nur am Rande. Ebenso die Frage, ob die Erfolgsserie von RB Leipzig mit Marcel Sabitzer auch in Leverkusen beim Österreicher-Duell gegen Teamkapitän Julian Baumgartlinger weitergeht. Fußball-Deutschland hat nur ein Thema: Das Spitzenspiel zwischen Mister Bayern und Tabellenführer Borussia Dortmund, das München in eine Art Ausnahmezustand versetzt. Vor dem es ungewohnte Töne von Bayerns Präsident Uli Hoeneß in Richtung  von Trainer Niko Kovac und die Spieler gab: „Es gibt keine Ausreden, jetzt muss geliefert werden. Zum Sieg gibt es keine Alternative.“

Dann wäre Bayern sechs Runden vor Schluss mit einem Punkt Vorsprung wieder Tabellenführer. Bei einem Unentschieden bliebe Dortmund zwei Punkte vor den Bayern an der Spitze, bei einem Sieg der Borussia im 100. Bundesligaduell gegen Bayern wäre der Titelkampf mit fünf Punkten Vorsprung gelaufen. Das Hinspiel in Dortmund verlor Bayern nach zweimaliger Führung 2:3, zwei Saisonsiege gegen Bayern schaffte Dortmund zuletzt 2011/12 unter Jürgen Klopp.  Den sich die Borussia auch Freitag zum „Vorbild“ nahm: Die Dortmunder stiegen im gleichen Hotel am Englischen Garten ab wie vor zweieinhalb Wochen Klopp mit Liverpool, bevor die Engländer Bayern aus der Champions League warfen.

Die Hoeneß-Forderung gilt auch David Alaba (Bild oben). Gestern trainierte er erstmals nach der Rückkehr von Österreichs Team mit muskulären Problemen ebenso wie Tormann Manuel Neuer mit der Mannschaft, versicherte danach, sich gut zu fühlen: „Die Vorbereitung auf das Match war bei mir okay, bei allen anderen auch.“ Er hofft an die letzten vier Heimspielen gegen Dortmund mit vier Siegen und 17 erzielten Toren anschließen zu können. Der letzte fiel mit 6:0 (5:0) ziemlich detig aus. Der Dortmunder Trainer von damals wird heute unweit von München in Tirol beim Skiurlaub vor dem Fernseher sitzen: Peter  Stöger. Von der damaligen Startelf dürften bei Stögers Nachfolger Lucien Favre nur Tormann Roman Bürki und Mario Götze beginnen. Seinen spanischen Goalgetter Paco Alcacer, der bisher für 16 Tore sorgte, muss Favre wegen einer Armverletzung vorgeben.

Bayerns Problem sind die Defensivfehler. In 40 Pflichtspielen 43 Tore kassiert, dass passt nicht zu einer Spitzenmannschaft, wie auch Trainer Niko Kovac feststellte. Einer aus der Abwehr sorgte vor dem Gipfel zudem für einen Partywirbel: Weltmeister Jerome Boateng ist Samstag Mitveranstalter einer Party, die drei Stunden nach Abpfiff im Nobelklub P1 beginnt. Dabei wird die neue Ausgabe von Boatengs Szenemagazin „Boa“, präsentiert. Mit Leichtathletik-Superstar Usain Bolt und bekannter Namen aus der Rapperszene. Klare Kritik an der Boateng-Party übten Kovac und Sportdirektor Hasan Salihamidzic, die diese Party nicht angesetzt hätten. Zu den eingeladenen Bayern-Spielern gehört auch Boatengs Freund Alaba. Der die Frage, ob er der Einladung Folge leisten wird, noch unbeantwortet ließ: „Wenn wir verlieren, muss man sich das sehr gut überlegen.“

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