Fußball

Auch Österreich schöpft dank Schöpf neue Hoffnung

Der zweite Urknall bei Rapid in Sachen Trainees und Sportchef in der Ära von Präsident Michael Krammer rückte kurzfristig das Fußballteam und das Schlüsselspiel in der WM-Qualifikation gegen Irland am Samstag  aus dem Mittelpunkt des Interesses. Und deshalb bekam auch  Marcel Koller Atempause für unangenehme Fragen: Warum wurde Michael Madl für Sebastian Prödl nachnominiert, wenn er bei Fulham in Englands Championship, der zweiten Liga, in den letztenPartien  nicht einmal zum Kader gehörte? Warum kam statt des verletzten Zlatko Junuzovic, der wegen einer  Schleimbeutelentzündung im Knie absagte, Jungvater  Karim Onisiwo zum Zug und nicht Guido Burgstaller? Die Tatsache, dass Onisiwo  praktisch gemeinsam mit David Alaba aufwuchs, kann es nicht gewesen sein.

Die Fakten dieser Saison sprechen eindeutig gegen Onisiwo: Bei Mainz in dieser Saison  von 900 möglichen Minuten nur  407 gespielt, in zehn Runden  siebenmal zum Zug gekommen, kein Tor erzielt.  Burgstaller? In 12 Partien  des 1. FC Nürnberg 906 Minuten gespielt,  nur 174 versäumt. Davon 90 wegen einer Sperre. Und zehn Tore erzielt, damit Erster der Schützenliste. Das Argument, dass dies nur in der zweiten Liga gelang, zieht nicht. Martin Harnik kommt aus der gleichen Liga, mit einer schlechteren Bilanz beim Vierten Hannover als Burgstaller beim Neunten Nürnberg. An Harnik zweifelt Koller nicht. Kann man sogar verstehen. Aber vielleicht   versteht er die Nachnominierung von Onisiwo  auch als seine Machtdemonstration gegenüber  den Medien: Er gibt erst recht nicht nach, wenn der Verzicht auf Burgstaller kritisiert wird. Seriöse Kritierien sind das nicht.

Junuzovic spielte übrigens bei Bremens 1:3 auf Schalke durch, ehe er sich verletzt meldete. Wie Florian Grillitsch beim U 21-Team.  Ohne Junuzovic erübrigen sich alle Diskussionen, um mit Schöpf oder Sabitzer begonnen wird oder nur mit einem.  Schöpfs aktuelle Form mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga läßt hoffen, dass es in Österreich über ihn am kommenden Sonntag ähnliche Schlagzeilen  gibt wie Montag in den deutschen Medien: Schalke schöpft den Sieg ab oder Schalke kann Hoffnung schöpfen. Da spielt es keine Rolle, dass der Tiroler den Elfmeter zu Bremens einzigem Tor  verschuldete. Er stand trotzdem bei „Bild“ erstmals im Team der Runde wie auch diese Saison Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Der allerdings als Innenverteidiger. Auf der Position hat ihn Koller gegen Irland sicher nicht eingeplant.

Einen komischen Ärger hat Michael Gregoritsch in Hamburg. Abgesehen von der roten Laterne in der Bundesliga. Die Tatsache, dass er sich nach dem 2:5-Heimdebakel gegen Dortmund  erfolgreich um den Dress  von Mario Götze bemühte, sorgte für Ärger. Dass dies nicht aus eigenem Interesse geschah, sondern um den Wunsch des Hamburger U17-Traienrs zu erfüllen, interessierte nur wenige. Wenn man Letzter ist, liegen die Nerven blank, macht mans aus Mücken einen Elefanten.

 

Meist gelesen

Nach oben