Fußball

Austria hat neuen Sponsor: Doch Gazprom? Acht Millionen für Salzburg

Bisher gab es nur Kombinationen, seit  Montag Abend ist es offiziell: Die Austria geht mit einem neuen Sponsor in die neue Generali-Arena. Das Geheimnis wird  zwei Tage vor der Eröffnung gelüftet. Zugleich mit der Präsentation der neuen violetten Nike-Dressen in den VIP-Räumlichkeiten im dritten Stock der neuen Nordtribüne. Dazu lud die Austria Montag Abend  ein. Also darf messerscharf kombiniert werden, dass der Name des neuen Sponsors vorne auf den Dressen prangen wird. Und das spricht dafür, dass Vizekanzler und Sportminister Heinz Christian Strache vor zwei Wochen in Moskau richtig gehört hat, als er danach berichtete, seinen Informationen nach werde der russische Erdgasgigant Gazprom bei einem Wiener Fußballklub groß einsteigen. Rapid ist es definitiv nicht, bleibt also nur der Erzrivale, dem damit ein Millionencoup zum Start in eine neue Ära gelungen sein dürfte. Gezwungenermaßen.

Der aktuelle Hauptsponsor Verbund präsentierte sich zwar noch letzte Woche im Zusammenhang mit dem Projekt Sonnenstrom für die Generali Arena in führender Position. Aber ansonst soll es aus der Verbund-Zentrale Zeichen gegeben haben, das Sponsoring für Violett künftig nicht mehr in der bisherigen Höhe fortzusetzen, sondern zu reduzieren. Also bestand für AG-Vorstand Markus Kraetschmer Handlungsbedarf. Wie es gelang, Kontakte  zu Gazprom, dem Hauptsponsor der Weltmeisterschaften, derChampions League, des deutschen Vizemeisters Schalke, des serbischen Meisters Roter Stern Belgrad, dem Beistzer von Zenit St. Petersburg zu knüpfen und erfolgreich zum Ende zu führen, wird bis zur Präsentation ein violettes Geheimnis bleiben. Bis dahin wird Kraetschmer seine Marschroute, Verhandlungen mit Sponsoren erst zu kommentieren, wenn sie erfolgreich mit der Unterschrift beendet sind, garantiert nicht ändern. Finanziell würde mit Gazprom alles passen, aber dafür könnte sich die Austria mit den russischen Gasmillionen einen bisher nicht bekannten Ärger mit Umweltaktivisten von Greenpeace und ähnlichen Organisationen einhandeln. Die versuchten in der Vergangenheit  schon einige Male, Spiele, bei denen Gazprom merkbar in Erscheinung trat, zu stören, was mitunter auch gelang. In England schafften es einmal einige, während einer Partie auf das Tribünendach zu steigen und sich von dort abzuseilen.

Anderseits darf das  bei  den Überlegungen keine Rolle spielen. Österreiche Klub sind nicht in der Lage, zwischen mehreren finanziell potenten Sponsoren zu wählen. So attraktiv ist die Liga wirklich nicht. In der  dreieinhalb Wochen vor dem Start in die neue Saison Aktivitäten derzeit auf Sparflamme sind: Die Admira, zum Unterschied von der Austria in der Qualifikation zur Europa League dabei, sicherte sich Mittelstürmer Sinan Bakis. Ein Deutsch-Türke, 24 Jahre alt, 1,86 Meter groß. Zuletzt in der türkischen Süper-Lig bei Bursaspor. Seine Bilanz mit vier Toren in 48 Spielen läßt darauf schließen, dass die Admira auch bei Bakis in erster  Linie auf die Qualitäten von Trainer Ernst Baumeister setzt, bei Spielern bisher verborgen gebliebene Stärken hervorzuzaubern. Dazu sicherte sich Admira Österreichs U17-Teamtorhüter Marcel Köstenbauer von der Akademie Linz. Aber das ist ein Zukunftsprogramm. St. Pölten änderte  das Betreuerteam rund um Trainer Didi Kühbauer. Ein Ex-Teamtormann ersetzte den anderen: Jürgen Macho kam statt Walter Knaller. Für die Fitness ist künftig auch Andreas Biritz zuständig. Den Erfolg von seiner letzten Wirkungsstätte wird er in St. Pölten aber nicht wiederholen können: Biritz gehörte beim Schweizer Meister Young Boys Bern zu den Assistenten von Adi Hütter.

Millionen scheffelte Meister Red Bull Salzburg, der Dienstag den Abgang von Valon Berisha offiziell machte. Der 25jährige unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bei Lazio Rom, dem Fünften der  italienischen Serie A, vor vier Monaten im Viertelfinale der Europa League an Salzburg gescheitert. Das spült acht Millionen Euro in die ohnehin gut gefüllten Salzburger Kassen. Zusätzlich könnte noch Bonizahlungen fällig werden.

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