Fußball

Austria Klagenfurt wie Absteiger: In sechs Spielen 20 Tore kassiert

Seit dem Aufstieg mit Austria Klagenfurt in die Bundesliga führte Peter Pacult die Kärntner dreimal in die Meistergruppe, holte damit das Maximum heraus. Die Premiere in der Qualifikationsgruppe endete siegreich (3:2 in Hartberg), aber seit damals ging´s bergab. Nur noch ein Punkt, mit dem 0:6 (0:2)-Debakel beim LASK am Samstag bekam Tormann Simon Sparri in sechs Runden 20 Tore. Allein zehn in den zwei Partien. Damit ist Klagenfurt nur mehr punktgleich mit dem Letzten. Das ist der GAK trotz des 1:1 (1:1) in Hartberg. Nächsten Freitag kommt es in Graz zum Kellerduell. Wenn sich die Violetten aus Klagenfurt dabei nochmals so präsentieren wie in Linz, dann bekommen sie die rote Laterne. Martin Hinteregger, der im Februar noch groß gefeiert wurde, geht seit Wochen mit unter.

Pacult meinte zwar, man würde es sich zu leicht machen, die desaströsen Leistung mit den internen Aufregungen zu begründen, aber die vorläufige Lizenzverweigerung sorgt sicher für Unruhe, macht etwas mit allen Beteiligten. Der neue Sponsor bezeichnet sich zwar schon großspurig als Retter der Lizenz, handelte aber gleichzeitig vereinsschädigend, als er eine Trainerdiskussion zu Gunsten seines Favoriten aus gemeinsamen Zeiten beim DV Leoben, Carsten Jancker, anzettelte. So wirkt Klagenfurt derzeit wie ein taumelnder Boxer knapp vor dem k.o. Ob sich das in sechs Tagen noch ändern lässt? Der LASK steht nach dem Kantersieg schon als Erster der Qualifikationsgruppe fest, spielt Ende Mai fix um einen Europacupplatz, gewann zuvor in der Bundesliga noch nie so  hoch, gewann erstmals seit Oliver Glasners Ära, seit 2019 sechs Spiele hintereinander. Die interne Stimmung ist jedoch angespannt: Die treuesten Fans, die „Landstrassler“ reagierten Samstag auf die überraschende Trennung von Trainer Markus Schopp, machten Stimmung gegen den dafür verantwortlichen CEO Siegmund Gruber. Unten am Fansektor hing ein großes Transparent „Gruber raus“, darüber standen auf weiteren acht Transparenten quer über den ganzen Sektor viele kritische Worte. Wie Exzentriker, Egomane, Arroganz usw.

In der LASK-Aufstellung gab es eine Überraschung: Der dritte Einsatz des 36 jährigen deutschen Weltmeisters Jerome Boateng , den Gruber letzten Sommer geholt hatte, von Beginn an. Der erste war im August beim 1:5 gegen Wolfsberg, danach musste Thomas Darazs als Trainer gehen. Der zweite war im März beim 1:4 gegen Sturm in Graz, wodurch der LASK die Meistergruppe verpasste. Einen Tag vor seiner Beurlaubung meinte Schopp bei „Sky“, Boateng könne erst dann ein ernstes Thema sein, wenn er nach der Leistenoperation im Herbst wirklich topfit ist. Dienstag war Boateng schon im Kader, Samstag spielte er.  Bei der Erkenntnis von Interimstrainer Maximilian Ritscher, dass Boateng topfit ist, könnte Gruber „nachgeholfen“ haben. Ritscher sprach von konstantem und gierigen Fußball: „So stellen wir uns das vor!“ Altach gelang mit 3:0 (2:0) gegen WSG Tirol der erste Heimsieg unter Trainer Fabio Ingolitsch. Altach hat vor den letzten Runden einen Punkt mehr als der GAK, WSG Tirol zwei. Wenn Klagenfurt nicht wieder zur Normalform wie im Februar zurückfindet, dann steht der Absteiger schon vor der letzten Runde am 24. Mai fest.

Foto: Gepa/Admiral.

3

Meist gelesen

Nach oben