Fußball

Austria mit Schmerzen in die Winterpause: „Um Tor gebettelt!“

Muharem Huskovic kam erstmals seit seinem schweren Autounfall in die Generali-Arena, bekam Riesenbeifall von den 11.700 Zuschauern. Ein dynamischer Spieler wie Huskovic, der laut Trainer Manfred Schmid erst in drei bis vier Monaten wieder voll ins Training einsteigen kann, ging der Austria merkbar ab, daher geht Violett nach dem 0:1 (0:0) gegen Wolfsberg mit Schmerzen in die Winterpause, weil der Sprung unter die ersten sechs gelang. Blieb hinter der Austria aus Klagenfurt, die daheim Meister Red Bull Salzburg 0:1 (0:0) unterlag. Schmid sah der Realität ins Auge: „Die Niederlage war verdient, wir haben ja um das Tor gebettelt!“ Die 27 Spiele in vier Monaten hinterließen infolge einiger Nackenschläge unübersehbare Spuren: „Wir waren in den letzten zwei Spielen nicht mehr so frisch und dynamisch wie zuvor“, konzedierte Schmid. Zum Thema Verstärkungen sagte er nur: „Ich kenne die finanzielle Situation des Klubs“. Er erwartet keine.

Zur ersten Torchance kam die Austria erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Bis dahin gab es bereits ein Wolfsberg-Tor, das der Tiroler Schiedsrichter Walter Altmann auf Intervention des Video Assistant (Manfred Schüttengruber) nicht gelten ließ. Die richtige Entscheidung wegen des hohen Beins des Torschützen Tai Baribo in der Aktion gegen Lucas Galvao (Bild oben), wie Wolfsbergs Trainer Robin Dutt zugab. Für die Annullierung des zweiten Treffers von Baribo fehlte Dutt hingegen völlig das Verständnis. Weil der Ball zum Israeli vom Schienbein des Austrias Innenverteidiger Matteo Meisl kam, es daher keine Abseitsstellung geben konnte. Altmann klärte im Sky-Interview auf, warum dies so nicht stimmte: „Es war kein kontrolliertes Zuspiel von Meisl.“ Sondern eines, das durch einen Zweikampf mit Maurice Malone entstand. In der UEFA-Regel steht hingegen von einem kontrollierten Zuspiel, das die Abseitsstellung aufheben würde. Sky-Experte Andreas Herzog nannte dies im Studio eine“Idiotenregel“. Dutt hingegen meinte in Richtung Schiedsrichter und Video Assistenten: „Die Jungs brauchen dringend Urlaub!“ Was Altmann gar nicht abstritt. In Deutschland gab es letzten Dienstag einen ähnlichen Fall und ähnlich großes Unverständnis, als Mönchengladbachs Ausgleich in Bochum nicht zählte, weil der Referee kein kontrolliertes Zuspiel erkannte.

Nach dem zweiten aberkannten Baribo-Tor kam Wolfsberg durch einen Kopfball von Maurice Malone, der von der Innenlatte auf die Torlinie sprang und von dort wieder an die Innenlatte, der Führung sehr, sehr nahe. Da es in der Bundesliga keine Torlinientechnologie gibt, fehlte der Beweis, ob der Ball vollständig hinter der Torlinie war. So kam Wolfsberg nur durch einen Fehlpass von Galvao, sonst einer der wenigen violetten Aktivposten, zum ersten Sieg anch fünf Niederlagen hintereinander. Der eine Minute zuvor eingewechselte Thierno Ballo nützte dies nach 82 Minuten zu seinem dritten Saisontor.

Vor einem Jahr war der 20 jährige, der zu Ralf Rangnicks Perspektivkader gehört, bei Rapid in drei Bewerben nur zu 13 Einsätzen gekommen, ehe der Vertrag aufgelöst wurde. Bei Dutt sind es seit Juli schon 21. Wolfsberg gelang es trotz verpatztem Herbst in Wien sowohl Rapid als auch die Austria geschlagen. Sonntag gelang zum Abschluss das erste „zu null“ nach 25 Partien.

 

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