Auftakt zu den fünf Finalspielen im Wiener Duell zwischen Rapid und Austria um Rang vier, bei dem auch die Violetten aus Klagenfurt mit nur drei Punkten Rückstand auf Grün-Weiß mitmischen: Am Sonntag trifft das Trio auf die ersten drei der Tabelle. Rapid gastiert beim Tabellenführer Red Bull Salzburg, Austria empfängt den Zweiten, Cupsieger Sturm Graz, Klagenfurt den Dritten LASK. Wer wird es am schwersten haben? Wenn die Partie in Salzburg angepfiffen wird, weiß der Titelverteidiger bereits, ob Verfolger Sturm drei Punkte geholt hat oder sich nur mit einem zufriedengeben musste oder gar erstmals in dieser Saison gegen die Austria verlor. Die für den Schlager bis Freitag 12.000 Karten verkaufte, für das 340. Derby gegen Rapid eine Woche später bereits 13.200. Salzburg meldete Freitag bereits ein ausverkauftes Haus. Das heißt für die Liga 15.612 Zuschauer.
Rapid holte in dieser Saison mit drei starken Auftritten gegen Österreichs Nummer eins zwei Punkte. Durch zweimal 1:1. Sowohl im Herbst in Salzburg, als Leopold Querfeld der Ausgleich gelang, als auch vor eineinhalb Wochen in Hütteldorf. Da egalisierte Guido Burgstaller die Salzburger Führung. Ob ein drittes Erfolgserlebnis möglich sein wird? Trainer Zoran Barisic weiß, dass die Bullen sich keine Schwäche leisten dürfen, sonst gibt es womöglich eine Saison ohne Titel, die ganz und gar nicht zu den Salzburger Ansprüchen passen würde. Daher wird das vierte Duell aus Rapid-Sicht wahrscheinlich das schwerste, verrät Barisic so gut wie gar nichts über seine Pläne, verschweigt sogar, welche Spieler angeschlagen sind, gab nur den Hinweis, dass sich Kevin Wimmer bei seinem Comeback im verlorenen Cupfinale nach mehr als zwei Monaten Pause für weitere Einsätze im Finish empfahl.
Auch bei der Austria konnte sich einer für ein Comeback empfehlen, über zwei Wochen im Training. Linksfuß Doron Leidner ist nach der durch ein Foul von Salzburg-Legionär Nicolas Capaldo erlittenen Sprunggelenksverletzung viel früher als erwartet einsatzfähig. Ursprünglich war befürchtet worden, dass der israelische Teamspieler in dieser Saison nicht mehr spielen kann. Jetzt ist er bereit für die Startelf. Trainer Michael Wimmer hätte nichts dagegen, wenn er wieder ein Jubelsalto von Leidner (Bild) sehen würde. Wie beim Finale des Grunddurchgangs nach seinem Tor zum 2:0 im Wiener Derby. Das bisher letzte Match, in dem Austria kein Tor kassierte. In der Meisterrunde bisher hingegen 13. Eindeutig zu viel, dennoch ist nicht an taktische Veränderungen gedacht, bleibt es beim Ansatz, hoch zu verteidigen: „Wir bekamen zwölf Treffer nach Standardsituationen, bei denen wir alle Feldspieler im eigenen Strafraum hatten“ verteidigte Wimmer seine Pläne. Sportdirektor Manuel Ortlechner bemühte einen Satz von Startrainer Pep Guardiola: „Wenn man etwas Neues macht, dann wird es am Anfang schlechter!“ Zum Glück für die Austria stimmte das nicht ganz, wenn dann erst mit Verzögerung. Denn sonst wäre der Sprung in die Meisterrunde nicht gelungen.
Dass die langen, ausgedehnten Feiern nach dem Cupsieg bei Sturm Spuren hinterlassen haben, konnte sich Wimmer nicht vorstellen. Einen Erfolg, der sicher wichtiger ist als es der erste Sieg in der Meisterrunde wäre, konnte die Austria verzeichnen: Die Verlängerung des Sponsorvertrags mit Frankstahl um ein Jahr. Dass Eigentümer Marcel Javor eins sehr großes Herz für Violett hat, war kein Geheimnis. Denn sonst wäre er gar nicht als Sponsor in der finanziell prekären Situation rettend eingestiegen.
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