Fußball

Bann bei Fink und Grasshoppers gebrochen: „0,0 Prozent nervös!“ Kollers Serie gerissen

Der Bann ist gebrochen. In der fünften Runde der Schweizer Super League feierte Grasshoppers Zürich mit 2:1 (1:0) gegen Sion vor 4200 Zuschauern im Letzigrund den ersten Sieg, gab die rote Laterne des Letzten ab. Nach dem zweiten Dreipunkter im zehnten Match seiner Grasshoppers-Ära wird auch Austrias ehemaliger Trainer Thorsten Fink lieber auf die Tabelle schauen als zuvor. Obwohl er mit der ihm eigenen Selbstsicherheit nach dem Match verkündete, er sei vor dem Match  „zu 0,0 Prozent“ nervös oder angespannt gewesen. Da er nach dem letzten seiner regelmäßigen Essen mit Präsident Stephan Antiker gewusst habe, dass der die Lage der Hoppers realistisch einschätzen könne: „Wir haben ja in den ersten drei Runden auch nicht so schlecht gespielt. Schlecht waren wir nur beim einzigen Punkt, den wir zuvor holten, beim 2:2 in Lugano.“

Für den von Fink geholten Ex-Austrianer Raphael Holzhauser war es sein erster Sieg in der Schweizer Meisterschaft, vor dem ihn sein Trainer ebenso wie Marco Djuricin in die Pflicht genommen hatte: „Wir sind die jüngste Mannschaft der Liga, ihr habt Routine. Also müsst ihr führen, nicht die Jungen.“ Am späten Siegestor acht Minuten vor Schluss waren dann beide Österreicher beteiligt: Holzhauser, der diesmal nicht ausgetauscht wurde, ließ einen Ball zum kurz zuvor eingewechselten  Djuricin durch, von ihm kam er zur Nahib Bahoui, der zum zweiten Mal traf, zum Vater des Sieges avancierte: „Er war dreimal im Sion-Strafraum, traf zweimal. Das ist eine Effizienz, mit der man leben kann“, urteilte Fink über den 27jährigen Schweden marokkanischer Abstammung, der es vor den Grasshoppers  erfolglos auch in der deutschen Bundesliga bei dem Klub, den Fink dort trainiert hatte, den Hamburger SV versucht hatte.

Dass es bis zur 82. Minute 1:1 stand, lag auch am dritten Österreicher im Grasshoppers-Dress. Teamtorhüter Heinz Lindner verhalf mit seinem ersten schweren Patzer in dieser Saison Sion zum Ausgleich. Das beredete Fink nachher nicht mehr: „Wir kamen danach nochmals zurück. Das stimmt mich für die Zukunft hoffnungsvoll. Das wird schon“

Einen Tag nach dem Grasshoppers-Sieg riss im Letzigrund die Siegesserie des FC Basel unter Marcel Koller. Im siebenten Spiel unter Österreichs Ex-Teamchef gelang erstmals kein Sieg. Mit dem 1:1 beim FC Zürich waren die Basler noch gut bedient, weil ein korrektes Tor des  Cupsiegers wegen eines angeblichen Abseits annulliert wurde. Der neu verpflichtete 29jährige Innenverteidiger aus Peru, Carlos Zambrano, der zuvor  bei St. Pauli, Schalke, Eintracht Frankfurt, Paok Saloniki, Kazan und Dynamo Kiew spielte, kam noch nicht zum Einsatz. Seit Koller in Basel das Sagen hat, gibt es nur noch Trainings unter Ausschluss der Öffentlichkeit: „Wir sind derzeit ohnehin derzeit öfters im Theorieraum mit Video beschäftigt als am grünen Rasen. Da wartet noch viel Arbeit.“ Außer den Stadion-Katakomben und dem Hotel, in dem er logiert, habe er noch nichts von Basel gesehen: „Mein Arbeitstag beginnt um acht Uhr früh und endet meist erst um Mitternacht.“

Meist gelesen

Nach oben