Fußball

Basel-Wahnsinn mit Ex-Sturm-Trainer Heiko Vogel

Die italienischen Hoffaunen in den Semifinal-Spielen von Europa und Conference League erfüllte nur Salzburg-Bezwinger AS Roma. Der den einzigen Sieg feierte, Bayer Leverkusen mit 1:0 (0:0) bezwang. Durch das erste Europa-League-Tor eines aus dem eigenen Nachwuchs gekommenen Mittelfeldspielers. Edoardo Bove entschied fünf Tage vor seinem 21. Geburtstag nach 63 Minuten das Spiel. Juventus Turin verhinderte erst in der 97. Minute eine Heimpleite gegen den FC Sevilla, ein Kopftor von Verteidiger Federico Gatti rettete das glückliche 1:1 (0:1), die Vorarbeit leistete Paul Pogba ebenfalls per Kopf. Die Chancen auf ein italienisches Finale sind aber nicht gerade groß. Auch in der Conference League sieht es nicht gut aus: Fiorentina verlor gegen den FC Basel nach einer 1:0-Führung durch ein Tor in der 93. Minute 1:2 (1:0). Ob das in einer Woche im St. Jakob-Park aufzuholen sein wird?

Der FC Basel könnte der erste Schweizer Verein sein, der ins Endspiel eines europäischen Bewerbs kommt. Der pure Wahnsinn, eigentlich ein Wunder. Denn in der Meisterschaft liegt der frühere Abonnementmeister nur auf Rang fünf, hat 25 Punkte Rückstand auf Meister Young Boys Bern. Mittendrin im Wahnsinn ist ein Trainer mit Sturm Graz-Vergangenheit: Der 47 jährige Deutsche Heiko Vogel (Bild), 2018 für zehn Monate Nachfolger von Franco Foda. In der Zeit führte er Sturm zum Cupsieg. Auch das 1:0 im Klagenfurter Finale gegen Meister Red Bull Salzburg galt damals als Wunder. So wie in seiner ersten Basel-Trainerära 2011/12 der Aufstieg in die k.o.-Phase der Champions League gegen Manchester United mit seinen Topstars Wayne Rooney und Ryan Giggs. Abwehrchef von Basel war mit Aleksandar Dragovic ein Österreicher. Im Achtelfinale kam gegen Bayern nach einem 1:0-Heimsieg das k.o. durch ein 0:7-Debakel in München.

Vogel begann am 1. Jänner in Basel. Allerdings als Sportchef. Am 7. Februar entließ er Trainer Aelx Frei, setzte sich als Interimslösung ein. Das wurde zur Erfolgsstory. Gegen Fiorentina gelang schon der vierte Auswärtssieg. Wie in den Play-offs gegen Trabzonspor, im Achtelfinale gegen Slovan Bratislava im Elfmeterschießen, im Viertelfinale gegen OGC Nizza. Donnerstag auch im Stadio Artemio Franchi von Florenz vor 43.000 Zuschauern. Fiorentina führte bis zur 71. Minute durch ein Tor des Brasilianers Arthur Cabral, der im Jänner 2022 für 16,5 Millionen Euro Ablöse von Basel bekommen war, 1:0. Dann glich der 19 jährige Franzose Andy Diouf aus, nach 93 Minuten traf auch der Schweizer Zeki Andoumi. Ein Spezialist für Tore in der Conference League. Sechs erzielte er in seinen neun Spielen. Jetzt darf Außenseiter Basel vom Endspiel am 7. Juni in Prag träumen. Gegen West Ham oder Alkmaar. Das erste Spiel im London Stadium gewann Westham nach 0:1-Rückstand 2:1.

Foto: UEFA.

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