Fußball

Bei der Austria ist die LASK-Vergangenheit kein Nachteil

Zu Reinhold Ranftl, Andreas Gruber, James Holland und Marvin Potzmann jetzt auch noch Alexander Schmidt: Der 25 jährige gebürtige Wiener, der mit  14 von der Vienna-Jugend in die Salzburg-Akademie übersiedelt war, 2017 zu Salzburgs Youth League-Siegern unter Marco Rose gehört, beim 2:1 im Finale gegen Benfica als Joker das Siegestor erzielt hatte, ist seit Mittwoch offiziell der fünfte Spieler im Kader der Austria mit einer LASK-Vergangenheit. Mit dem Stürmertalent Ibrahima Drame wären es sechs, doch der Teamspieler aus Senegal beendete nach einem Jahr seine wenig erfolgreiche Zeit in Violett, wechselte in die zweite türkische Liga zu Bandirmaspor. Die Tendenz zu Ex-LASK-Spielern lässt sich leicht erklären: Austrias Sportvorstand Jürgen Werner verpflichtete alle, als er noch beim LASK das sportliche Sagen hatte. Und ist von ihnen noch immer überzeugt.

Ranftl und Gruber entwickelten sich in Wien auch zu Leistungsträgern, bei Potzmann, der erst im Sommer kam, könnte dies noch passieren. Über die Rolle von Holland kann man geteilter Meinung sein. Routine alleine reicht nicht, um andere Defizite, die der inzwischen 34 jährige hat, zu kaschieren. Und Schmidt (Bild)?  Den holte Werner vor drei Jahren zum LASK. Obwohl die Saison davor in Wolfsberg der 1,93 Meter große Stürmer eigentlich viel schuldig geblieben war. Werner verlieh Schmidt nach St. Pölten, wo er in der Abstiegssaison der Niederösterreicher mit 13 Toren bei 23 Einsätzen zumindest so lange funktionierte, solange Robert Ibertsberger sein Trainer war. 2021 kam Schmidt zum LASK. Dort traf er nur fünfmal in 34 Partien. In dieser Zeit hatte er mit Dominik Thalhammer, Andreas Wieland und Didi Kühbauer drei Trainer. Vor einem Jahr dann der Wechsel nach Portugal zu Vizela. Seine Bilanz dort kann keine Empfehlung sein: Nur zwölf Spiele beim Elften der Liga, kein Tor. Eine Erklärung: Alvaro Pacheco, der Trainer, der ihn unbedingt haben wollte und ihn forcierte, musste während der WM-Pause im November gehen.

Die Austria braucht einen Schmidt mit einer Bilanz wie bei St. Pölten. Dass er keine Ablöse kostete, mag die Entscheidung beeinflusst haben. Austria gab Schmidt nur einen Einjahresvertrag mit einer Option auf eine weitere Saison: „Er hat in unser Suchprofil gepasst, gibt uns weitere Varianten für die Offensive“, behauptete Sportchef Manuel Ortlechner. Da Schmidt die Spielbewilligung für die Duelle gegen Legia Warschau bekam, muss ihn die Austria bereits letzte Woche bei der UEFA angemeldet haben. Er flog Mittwoch mit in die polnische Hauptstadt.

Foto: FK Austria/Daniel Shaked.

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