Fußball

Auf Violett wartet in Warschau die 97 jährige grün-weiße Gefahr

Mehr als vier Stunden lang zur besten Sendezeit Fußball auf ORF 1 – das zählt wegen fehlender Rechte inzwischen zu den Raritäten. Donnerstagabend gibt es so eine. Möglich gemacht durch die Qualifikation zur Conference League. Es beginnt mit Legia Warschau gegen Austria, geht mit Rapid gegen Debrecen weiter. Passiert auch eine Woche später, wenn die Austria Heimvorteil hat, Rapid in Ungarn gastiert. Die Sendung am Donnerstag kommt aus dem Allianz-Stadion in Hütteldorf. Da passt es ganz gut, dass die Klubfarben von Austrias Gegner grün-weiß sind.

Im Stadion Wojska Polskiego warten auf Violett sicher 20.000 fanatische Legia-Fans und dazu die 97-jährige grün-weiße Gefahr. So alt sind die drei besten Offensiv-Spieler von Polens Vizemeister zusammen. Das sind der 32 jährige portugiesische Kapitän Josue Pesqueira, der seine Profikarriere 2009 beim FC Porto begann, der 31 jährige Rechtsaußen Pawel Wszolek, der drei Jahre in England bei den Queens Park Rangers spielte, aber 2021/22 bei Union Berlin nicht zurechtkam. Und der Oldie, der 34 jährige Mittelstürmer Tomas Pekhart. Der laufstarke Tscheche brachte mit seinem Siegestor zum 3:2 gegen Ordabasy aus Kasachstan Legia in die dritte Runde. Die Stationen seiner langen Karriere: Tottenham, Southampton, Slavia und Sparta Prag, der 1. FC Nürnberg, Ingolstadt, AEK Athen, Hapoel Beer Sheva in Israel, Las Palmas in Spanien, Gaziantep in der Türkei. Bei Ingolstadt hatte Pekhart mit Ralph Hasenhüttl einen österreichischen Trainer.

Der Trainer von Legia Warschau spricht Deutsch, wurde vor 52 Jahren in Wien geboren: Kosta Runjaic, derzeit der Trainer in der Ekstraklasa, der am längsten im Amt ist. Seit 2022 bei Legia, davor fünf Jahre bei Pogon Stettin. In Deutschland hatte er davor bei 1860 München, Kaiserslautern und Duisburg gearbeitet. Letzte Saison kam die Austria in der Gruppenphase gegen einen polnischen Gegner zu keinem Erfolgserlebnis: Auswärts gegen Lech Posen 1:4, in Wien 1:1. Was passiert diesmal? „Wir brauchen eine gute Kompaktheit, ein starkes Spiel gegen den Ball, haben aber nicht vor, uns hinten einzuigeln“, versicherte Trainer Michael Wimmer. Er war Nachwuchstrainer in Nürnberg, als dort Legias Torjäger Pekhart spielte.

Wimmers Devise: Mit mutigem Spiel zu einem guten Ergebnis. Der dritte Sieg im dritten Auswärtsspiel hintereinander nach Banja Luka und Lustenau wäre für Abwehrchef Galvao (Bild), Kapitän Manfred Fischer und Co. schon ein Qualitätsnachweis.

Foto: FKAustria/Daniel Shaked.

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