Fußball

Bei Roses Hunderter winkt Rapid erstmals seit 15.September Platz unter ersten sechs

Seit der siebenten Runde, seit dem 0:1 im Heimderby gegen Austria am 15. September, rangiert Rapid nur in der unteren Tabellenhälfte. Fünf Monate und drei Wochen oder 14 Runden später bietet sich Sonntag ab 17 Uhr die Chance, erstmals wiedeer unter die ersten sechs zu kommen. Durch den dritten Sieg hintereinander, drei Punkte in Mattersburg. Die könnten in Verbindung mit dem Rekordspiel in Salzburg und einer möglichen Niederlage von Wolfsberg in Hartberg reichen. Rapids Trainer Didi Kühbauer weiß allerdings mit seiner Mattersburg-Erfahrung: „Uns wird dort nichts geschenkt werden.“

Nicht einmal 15 Kilometer liegen zwischen Kühbauers Haus in Wulkaprodersdorf, wo mitunter auch Mattersburgs Trainer Klaus Schmidt zu Gast ist, und dem Pappel-Stadion. Heute ruht für rund zwei Stunden die Freundschaft, da geht es vor allem für Kühbauer um zu viel. Der ist allerdings guter Dinge, wenn sich seine Mannschaft ähnlich konzentriert und kompakt präsentiert wie bei den letzten zwei Siegen gegen Salzburg und St.Pölten. Kapitän Stefan Schwab ist nach der Sperre wieder dabei. Ob er ihn und Manuel Martic im zentralen Mittelfeld statt Dejan Ljubicic, der in St.Pölten auch ein wichtiges Tor erzielte, und Srdan Grahovac ran lässt, bleibt ein Geheimnis: „Derzeit will jeder unter den ersten elf sein, da seh´ ich im Training. Und das gefällt mir“, gesteht Kühbauer, „es ist mehr Leben drin als im Herbst.“ Das ist auch nötig, um das grün.weiße Minimalziel zu erreichen. Denn mehr ist ein Platz unter den ersten sechs wirklich nicht.

Über die Zwischenstände in Salzburg oder Hartberg will Kühbauer gar nicht informiert werden. Aber natürlich gibt´s die Hoffnung, dass Meister Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz die Enttäuschung vom 0:3 in Neapel wegsteckt, sich rasch sammelt, wie es Trainer Marco Rose formulierte,  den Rekord von Wacker Innsbruck mit 39 ungeschlagenen Heimspielen zwischen März 1982 und September 1984 einstellt. Im 100. Match von Rose als Cheftrainer soll es sein 71.Sieg oder das 21.Unentschieden werden, aber nicht die zehnte Niederlage. Seit dem Einstieg von Red Bull vor 13 Jahren brachte es kein Trainer auf 100 Spiele auf Salzburgs Betreuerbank, Rose (Bild oben) übertrifft Sonntag Landsmann Roger Schmidt. Die 51 Punkte aus 20 Spielen sind auch ein Salzburger Topwert, der zuvor nie geschafft wurde, ausgebaut werden soll. Schon um sich für das Rückspiel gegen Napoli vier Tage vorher so richtig in Stimmung zu bringen. Salzburg gewann die letzten vier Duelle gegen Sturm, die Grazer haben anderseits nur zwei ihrer zehn Auswärtspartien verloren. Und zwar in St.Pölten und Hartberg. Trainer Roman Mählich verteidigte nach der ersten Niederlage seiner Ära, dem enttäuschenden 0:3 gegen den LASK, seine Verlierer: „Alle wollten, nur konnten sie nicht!“ Etwas ähnliches könnte in Salzburg drohen. Noch dazu ist der griechische Abwehrchef Anastasios Avlonitis gesperrt, fehlt Winterkauf Arnel Jakupovic mit Gehirnerschütterung.

Aus eigener Kraft die Meisterrunde schaffen könnten unabhängig von den anderen Ergebnissen die Austria in der Generali-Arena gegen Altach sowie St.Pölten im Niederösterreich-Derby bei der Admira in der Südstadt. Was Trainer Ranko Popovic auch erwartet. Sollte Austria die Chance auslassen, gegen den Letzten Platz drei zu festigen, dann würde das in die Kategorie Selbstfaller in Violett fallen. Altachs Sportchef Georg Zellhofer wird nach langer Zeit wieder auf der Bank sitzen, Wolfgang Luisser bei dessen Debüt als Interimschef assistieren. Das soll auch eine Woche später  gegen den LASK so sein. Ausser Zoran „Zoki“ Barisic, Altachs Wunschkandidat Nummer eins, sagt vorher zu. Dann würde es keinen Sinn machen, an der Interimslösung festzuhalten. Denn Altach kam aus eigenem Verschulden in eine Situation, in der jeder Punkt wichtig ist. Luisser trifft Sonntag auf seinen ehemaligen Chef. Denn zu Beginn der Saison 2017/18 war er Assistent von Thomas Letsch bei dessen kurzem Gastspiel in der zweiten deutschen Liga als Cheftrainer von Erzgebirge Aue.

Ein Duell am Rande gibt es zwischen Pay-TV und Free-TV. Denn Puls 4 zeigt sozusagen als Konkurrenz zur Live-Konferenzschaltung der fünf Bundesligapartien von Bundesliga-Rechteinhaber „Sky“ zur gleichen Zeit aus London in Zusammenarbeit mit DAZN den Schlager der Premier League zwischen  Arsenal und Manchester United. Man könnte das auch als „unfreundlichen Akt“ gegen die Liga sehen.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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