Wer nach dem Grunddurchgang zu den ersten sechs gehören will, der sollte seine Heimspiele gewinnen. Der Achte, Wolfsberg, schaffte dies in der letzten Runde gegen Rapid nicht, daher heben die Kärntner Samstag gegen WSG Tirol ihre letzte Chance, noch im Rennen zu bleiben. Ansonst kann in den letzten drei Runden nichts mehr repariert werden. Das weiß auch Trainer Manfred Schmid. Für seinen Ex-Klub, die Wiener Austria, derzeit drei Punkten hinter dem Sechsten Austria Klagenfurt, der Sonntag beim Letzten Austria Lustenau gastiert, auf Rang sieben, hat sich durch den Sieg gegen Hartberg noch nichts entscheidend geändert. Der Druck wurde deshalb nicht geringer. Daher muss vor dem Wiener Derby Samstag gegen Altach wieder ein Heimsieg her. Die Vorarlberger bezeichnete Trainer Michael Wimmer als brutal harte Nuss, weil sie kampfbetonter agieren werden als eine Woche zuvor Hartberg: „Wir müssen den Kampf annehmen“.
Ohne Sieg könnten auch die Spannungen zwischen Präsident Michael Gollowitzer und der sportlichen Leitung in Richtung Eskalation steigen. Auf der Tribüne sitzt diesmal auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Ralph Krueger kommt aus der Schweiz. Wimmer kämpft um die Meisterrunde, Wirtschaftsvorstand Harald Zagiczek um eine bessere Zukunft. Er gibt sich nur noch eineinhalb Wochen Zeit, Lösungen zu präsentieren, die Hoffnung machen. Stadionverkauf, Verhandlungen mit der Bank Austria, Gespräche mit einem Investor, das alles steht am Programm. Wimmer muss mit einem Ausfall leben: Andreas Gruber gehört wegen einer Grippe nicht zum Kader. Er war gegen Hartberg nicht mehr erste Wahl, Romeo Vucic (Bild) bekam den Vortritt und bedanke sich beim Trainer mit einem Tor. Auch Altach droht ein „grippöser“Ausfall: Dejan Stojanovic, der Rückhalt im Tor, kränkelt. Die Alternative wäre der Grazer Tobias Schützenauer, jahrelang die Nummer zwei bei Sturm mit sieben Einsätzen in der Bundesliga zwischen2014 und 2023. Bei Altach spielte er bisher nur beim0:3 gegen Meister Red Bull Salzburg, der Samstag bei Aufsteiger Blau Weiß Linz die Revanche für die erste Saisonniederlage anpeilt. Die 0:1-Heimpleite beendete die stolze Serie von 37 ungeschlagenen Spielen in der Bundesliga.
Altach gewann in der Bundesliga zwar 16 Spiele gegen die Austria, schoss gegen Violett 52 Bundesligatore, so viele wie gegen keinen anderen Verein. Zwei im August beim 2:1-Heimsieg. In den anderen 17 Runden gelangen nur zwölf. Dennoch spricht die Statistik für die Austria: Seit dem 1:2 in Altach nur eines der darauffolgenden zehn Spiele verloren, die Mannschaft des Ex-Austrianers Joachim Standfest gewann hingegen nur eines, das Vorarlberger Duell gegen den Letzten Lustenau. Austria ist seit acht Heimspielen ungeschlagen. Samstag muss das neunte dazu kommen, sonst wird´s ganz eng.
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