Fußball

Canadi als Altachs Sündenbock: Warum musste nicht auch der Sportchef gehen?

Vier Tage nach dem letzten Spiel der Herbstsaison gab es den vierten Trainerwechsel der Saison nach dem LASK (von Dominik Thalhammer zu Andreas Wieland), Ried (von Andreas Heraf zu Christian Heinle), Rapid (von Didi Kühbauer zu Ferdinand Feldhofer). Wenig überraschend, dass es beim Letzten Altach dazu kam. In 18 Runden drei Siege, zuletzt sechs Niederlagen in Serie, sseit Ende Oktober nur ein Tor erzielt. Also musste Dadmir Canadi gehen, damit irgendwie als Sündenbock herhalten. Da zählte es nicht, dass er im Februar Altach vom Holländer Alex Pastoor als Letzter übernahm, souverän die Mission Klassenerhalt schaffte. Jetzt muss dies sein Nachfolger wiederholen.

„Wir müssen möglichst schnell Klarheit schaffen“, meinte Sportchef Werner Grabherr letzten Samstag in Sky nach der Last Minute-Niederlage in Ried. Canad meinte mit der Erfahrung seiner 51 Jahre bei „Sky“ auf seine Zukunft angesprochen: „Sollte man der Meinung sein, dass ich nicht der sein kann, der die Mannschaft in eine bessere Zukunft führen kann, dann wird s so sein!“ Seit Freitag Nachmittag ist es so. Aber warum ist er der einzige, für den es Konsequenzen gab? Warum nicht auch für den Sportchef?

Canadi meinte auch, bei Altach gäbe es einen guten internen Austausch. Die Talfahrt im Ländle ist auch die Folge einer missglückten Personalpolitik im Sommer. Ob die  nur Canadi zu verantworten hat? Normal ist der Sportchef in alle Transfers involviert.  Grabherr war in 16 Spielen Canadias Assistent bei Altach, bevor der im Herbst 2016 zu Rapid wechselte. Danach sein interimistischer Nachfolger. Danach Assistent von Martin Scherb, nach dessen 15 Spielen wieder interimistischer Nachfolger. Danach Assistent von Klaus Schmidt, diesmal fix Nachfolger als Chef in der Saison 2018/19. Nach 23 Spielen mit einem Punkteschnitt von 0,91 pro Spiel war Schluss, kam Pastoor.  Grabherr feierte im Juli ein Comeback bei Altach. Als Sportchef.

Und musste miterleben, wie Canadi Martin Kobras, den langjährigen Stammkeeper, zum Reservisten degradierte. An der neuen Nummer eins, Tino Casali, lag es sicher nicht, dass Altach Letzter ist. Grabherr gilt als enger Freund von Kobras. Ob dies eine Rolle spielte, dass Grabherr jetzt für Canadis Beurlaubung war, selbst aber im Amt blieb? Bis zum Trainingsstart am 7. Jänner wird Altachs neuer Trainer feststehen. Grabherr wird  in die Suche nach einer österreichischen Lösung eingebunden sein.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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