Fußball

Christian Fuchs auf der Schmelz über Leicester und Österreichs WM-Chance

Was macht ein Profi von Leicester an seinem freien Mittwoch? Er fliegt in der Früh von London nach Wien und am Abend wieder zurück. Die Rede ist von Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs. Die von ihm ins Leben gerufene Fox Academy mit Training für Jugendliche bringt auch Pflichten mit. Nämlich, dass der Gründer einmal dabei ist. In Österreich ist Heinz Griesmayer, sein Individualtrainer am Beginn der  Karriere in Mattersburg, der Organisator, sein verlängerter Arm, der in Wr. Neustadt jede Woche ein Training für Spieler, die auf keiner Nachwuchsakademie sind, veranstaltet. Fuchs kam an seinem freien Mittwoch ganz schön ins Schwitzen.  Am Vormittag trainierte er in Wr.Neustadt mit, am Nachmittag in Wien auf der Schmelz mit. Danach Fotos mit jedem, der dabei war, Autogrammwünsche erfüllen, egal ob auf Trikots, Bildern oder Trinkflaschen, Interviewtermine. So läuft´s auch auf den anderen drei Stützpunkten der Fox-Academy. In Leicester, am Rande von London sowie  in New York, wo die Familie des inzwischen 31jährigen Niederösterreichers wohnt,

Der Saisonstart mit Leicester bei Arsenal gelang IHM nur von der Leistung her nach Wunsch. Wenn man auswärts im Emirates Stadium drei Tore erzielt, sollte das für einen Punkt reichen. Leicester führte bis zur83. Minute 3:2, ehe Arsenals hochkarätige Joker, Teamspieler aus Wales und Frankreich, nämlich Aaron Ramsey und Oliver Giroud, noch das Match drehten. Eigentlich ein normales Ergebnis, denn zwei Saisonen nach dem sensationellen  Meistertitel spricht bei Leicester keiner von Titelkampf, etc. Ein einstelliger Tabellenplatz, das würde Fuchs sofort unterschrieben, sprich akzeptieren. Für Premier League-Verhältnisse hielt sich Leicester am Transfermarkt ja fast vornehm zurück: 27,7  Millionen Euro für den 20jährigen Nigeria-Stürmer Kelehi Iheanacho, der bei Manchester City nicht an seiner prominenten Konkurrenz vorbeigekommen war,  15 Millionen für Sevillas Mittelfeldspieler Vicente Iborra sowie 13,7 für Innenverteidiger Harry Maguire von Absteiger Hull. Damit fand Trainer Craig Shakespeare das Auskommen.

Ab Donnerstag stand bei Fuchs nur mehr die Vorbereitung auf das erste Heimspiel der Saison im  Blickpunkt. Gegen Aufsteiger Brighton& Hove, das erste Aufeinandertreffen der zurückgetretenen Linksverteidiger in Österreichs Team mit Markus Suttner. Bei der Frage nach Österreichs Chancen auf das erste WM-Ticket seit 1998 in Frankreich verzieht Fuchs auf der Schmelz etwas das Gesicht. Ganz schwer werde es, noch den Sprung zur Endrunde nach Russland zu schaffen. Und der Tonfall läßt fast erahnen, dass Fuchs nicht mehr so recht daran glaubt, obwohl der Ex-Kapitän alle Daumen drückt. Beim nächsten Spiel gegen Wales in Cardiff Anfang September nicht vor Ort, sondern in New York bei der Familie vor dem TV-Schirm: „Dort kann ich jedes Match sehen.“ Bis 2019 wird er noch zwischen Leicester und den USA pendeln, so lange läuft der Vertrag.

Das erste Heimspiel mit West Ham im Londoner Olympiastadion bestreitet Marko Arnautovic, der in Cardiff nach seiner Gelbsperre in Irland wieder dabei ist,  mit der gleichen Rückennummer wie im roten  österreichischen Teamdress: Beim 0:4 in Old Trafford gegen Manchester United spielte Arnautovic noch mit Nummer 27, Samstag gegen Southampton hingegen mit sieben. Der Grund: Der Algerier Sofiane Feghouli, der sie bisher trug, wechselte nach Istanbul zu Galatasaray.

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