Fußball

Corona-Panik in Österreich: LASK erstes Opfer! Spekulationen um Europameisterschaft

Was die Panik um den Corona-Virus angeht, ist nicht Österreich eine Insel der Seligen, sondern England. Dort gibt´s keine Einschränkungen, für den Sport, für Fußball, daher keine Geisterspiele. In Österreich sah sich die Regierung Dienstag Vormittag dazu gezwungen, Veranstaltungen mit über 500 Zuschauern zu verbieten, in der Halle sogar mit über 100. Das betrifft in Sachen Sport Fußball, Eishockey, in dem Dienstag sogar die Meisterschaft beendet wurde, Handball, Basketball. Die Korbjäger machen ohne Zuschauer weiter, ebenso die Volleyballer. Das erste große Opfer ist der LASK. Der darf das bisher attraktivste Spiel seiner Klubgeschichte gegen Manchester United im Achtelfinale der Europa League am Donnerstag Abend nur vor leeren Rängen bestreiten. Das Linzer Stadion auf der Gugl war restlos ausverkauft, den Linzern entgehen damit die Einnahmen aus dem Ticketing, der Gastronomie etc. In stolzer sechsstelliger Höhe. Nichts zu lachen für LASK-Präsident Siegmund Gruber. Als er Montag Abend bei Servus TV im „Sport und Talk“ aus Hangar 7 zu Gast war (Bild oben), gab es noch keine Diskussion um ein Linzer Geisterspiel.  Puls 4 darf sich hingegen bei der TV-Liveübertragung auf mehr Zuschauer als vor  zwei Wochen beim 2:0 der Linzer gegen Alkmaar freuen. Damals waren es an die 400.000.

Die Begründungen von Bundeskanzler und Gesundheitsminister für ihre Maßnahmen  sind absolut nicht nachvollziehbar. Offenbar sahen sie sich gezwungen, etwas zu tun, weil es auch in der deutschen Bundesliga Geisterspiele geben wird, bei Bayern München sogar bis zum Ende der Osterferien am 19. April, in der Schweiz bereits seit zwei Wochen nicht mehr gespielt wurde, in Italien der ganzen Sportbetrieb bis Anfang April ruht,  in der Slowakei die Meisterschaft für zwei Wochen gestoppt wurde. Wenn wirklich so dringender Handlungsbedarf bestand wie von der Regierung mitgeteilt, dann müssten für diese Zeit auch die öffentlichen Verkehrsmittel „ausgesetzt“ werden.  Aber das kann natürlich kein Thema sein. Aber trotzdem ist es sicher gelungen, die Panikmache noch zu vergrößern. Im 576 Kilometer von Linz entfernten Leipzig durfte Dienstag Abend RB Leipzig vor 42.000 Zuschauern in der Champions League gegen Tottenham spielen. In Linz  hingegen sind Donnerstag gegen Manchester United keine 14 000 auf die Gugl erlaubt, nur 500. Gegen eine Mannschaft aus dem Land, das vom Corona-Virus nicht betroffen ist. Warum dann diese Einschränkungen? Darauf gibt es keine schlüssige Antwort.

Natürlich gibt es jetzt auch bei der Bundesliga Handlungsbedarf. Liga-Vorstand Christian Ebenbauer will anders als in Deutschland das Programm nicht mit Geisterspielen durchziehen. Verständlich, denn die deutsche Klubs können das Einnahmenminus durch höherer TV-Gelder und bessere Sponsorenverträge leichter wegstecken. Geisterspiele soll es laut Ebenbauer erst geben, wenn sich keine andere Lösung mehr anbietet. Sprich keine Termine für Nachholspiele mehr frei sind. Vorerst wurde die ersten zwei Runden der Meister-und Qualifikationsgruppe sowie die nächsten zwei der zweiten Liga verschoben. Bis wann, wird erst entschieden. Der für 17, Mai geplante Saisonschluss kann auch nicht entscheidend nach hinten verlegt werden. Wegen der  Vorbereitung des Nationalteams auf die Europameisterschaft.

Aber da gibt´s in Italien aufgekommene Spekulationen, dass die um ein Jahr auf 2021 verschoben wird. Auf Druck der nationalen Verbände, die so Zeit  gewinnen wollen, um ihre Meisterschaften im Juni fertig zu spielen. Der slowenische UEFA-Präsident Aleksander Ceferin widersetzt sich diesen Plänen. Der zweite angesetzte EM-Test Österreichs am 30. März im Wiener Happel-Stadion gegen die Türkei wäre nach derzeitigem Stand auch von den Einschränkungen betroffen. Das erste Länderspiel ohne Zuschauer? Der ÖFB will diesbezüglich mit den Behörden in Kontakt bleiben.

Foto: Servus TV/Neumayr.

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