Fußball

Dank 196. Tor von 40jährigem Oldie Pizarro lief alles für verwöhnte Bayern!

Die Bayern-Ehrung für die Doublegewinner von 1969, darunter die Wuener Gustl Starek und Peter Pumm, am Samstag Nachmittag vor dem 3:1 (2:0) gegen Hannover begleitete  die Kritik vom damaligen Libero. „Kaiser Franz“ Beckenbauer hielt sich mit Vorwürfen gegen seine Nachfolger im Sky-Interview mit schon etwas brüchig gewordener Stimme nicht zurück: „Wenn ich sehe, wie in der Champions und Europa League gefightet und gekämpft wird, dann wirkt Bayern auf mich wie die Uwe Seeler-Traditionsmannschaft. Das muss und darf nicht sein.“ Die Bayern seien einw verwöhnte Truppe, die es Trainer Niko Kovac schwer mache: „Wenn er das Double gewinnt, kann er all denen, die ihm das nicht zugetraut haben, die lange Nase zeigen. Ich würde ihm das gönnen.“

Sechs Stunden nach Beckenbauers Schelte für die  Millionenstars wie Robert Lwandowski, Thomas Müller, Mats Hummels oder auch David Alaba (Bild oben) sah es für Kovac und Bayern besser aus als vor der Runde: Mit dem glanzlosen, aber souveränen 3:1 (2:0)-Pflichtsieg über den Letzten Hannover baute Bayern den Vorsprung für die letzten zwei Runden auf vier Punkte aus. Denn Borussia Dortmund verspielte in Bremen gegen Werder eine 2:0-Pausenführung nach einer überzeugenden ersten Hälfte, kam nur zu einem 2:2. Das heißt: Alaba  kann sich  in der nächsten Runde beim Dritten RB Leipzig und seinen Landsleuten Marcel Sabitzer und Konrad Laimer, dem Gegner im Pokalfinale, sogar eine Niederlage leisten und bleibt dennoch mit einem Punkt Vorsprung vorne. Dann wäre ein Heimsieg in der letzten Runde gegen Eintracht Frankfurt mit Freund Martin Hinteregger Pflicht, um den sechsten Titel in Serie zu holen. Alle Trümpfe in der Hand der verwöhnten Mannschaft.

Schlimme individuelle Fehler kosteten Dortmund den Sieg. Zunächst ließ  Goalie Roman Bürki einen Schuss, der genau auf ihn kam, aus den Händen gleiten und zwischen den Beinen ins Netz kullern. Der Schweizer kassierte ein typisches Steirertor. Danach nützte der eingewechselte 40jährige Werder Joker, Oldie Claudio Pizarro, der von 2001 bis 2007 und von 2012 bis 2015 bei Bayern gespielt hatte, eine Nachlässigkeit des Schweizer Innenverteidiger Manuel Akanji zu seinem 196.Tor in der Bundesliga. Eine unglaubliche Geschichte. Bei Werder spielte auch eine Bayern-Leihgabe: Der Tiroler Marco Friedl als Rechtsverteidiger. Werder will Österreichs U 21-Teamspieler, der einen Marktwert von 1,5 Millionen Euro hat, endgültig erwerben. Trainer Florian Kohfeldt lobte auch nach Friedls durchwachsenem 15. Bundesligaeinsatz bei Werder: „Er hat das Niveau, uns dauerhaft zu verstärken.“

Außer Alaba gewannen von den Österreichern  Valentino Lazaro mit Hertha BSC Berlin daheim mit 3.1 (1:0) gegen Vfb Stuttgart sowie Ex-LASK-Keeper Pavao Pervan mit Wolfsburg. Der 2:0-Heimsieg über Nürnberg brachte die künftige Mannschaft von LASK-Trainer Oliver Glasner sogar noch ins Rennen um Rang vier und das Champion League-Ticket, zumal Gladbach daheim nur mit viel Glück gegen Hoffenheim mit den Österreichern Florian Grillitsch und Stefan Posch, den sein Trainer Julian Nagelsmann durch den Austausch vor einer roten Karte rettete, ein 2:2.(0:1) schaffte.  Wolfsburg überholte Hoffenheim und hat nun genau so viele Punkt wie Gladbach. Beide liegen zwei Zähler hinter dem Vierten Frankfurt. Adis Hütters Erfolgstruppe verteidigt den mit Hinteregger Sonntag Abend in Leverkusen gegen Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Leverkusen könnte mit einem Sieg Frankfurt einholen. Für das bisher einzige österreichische Tor in dieser Runde sorgte Freitag Abend Karim Onisiwo beim 3:3 zwischen Mainz und RB Leipzig. Onisiwo traf kurz vor der Pause zum 1:2, konnte sich daran aber in der Kabine zur Halbzeit nicht mehr erinnern. Folgen eines heftigen Zusammenpralls mit Leipzigs 1,92 Meter-Riesen Ibrahima Konate. Daher schied Onisiwo nach seinem siebenten Saisontor, bei dem er drei Leipziger austanzte, mit Gehirnerschütterung aus.

Drunter und drüber geht es in der  zweiten Liga. Der Hamburger SV, so wie Köln als klarer Aufstiegsfavorit gestartet, wurden daheim vom Vorletzten Ingolstadt mit dem Österreicher Konstantin Kerschbaumer auseinandergenommen. Das 0:3 (0:1) bedeutete die vierte Heimniederlage in Serie, nach der 50.000 Fans tobten. Die Zeit des 38jährigen Trainers Hannes Wolf, der erst im Oktober engagiert wurde, schien abgelaufen. Doch er darf bleiben.  Hamburgs schlimme Krise könnten zwei Österreicher nützen: Gewinnen Ex.Kapitän Christopher Trimmel und Robert Zulj Sonntag mit Union Berlin in Darmstadt, sind sie als Zweiter auf einem Aufstiegsrang.  Drei Punkte hinter dem 1.FC Köln, der erst Montag Abend mit Florian Kainz und Louis Schaub erstmals unter dem neuen Trainerduo mit  Andre Pawlak und dem Wiener Manfred Schmid in Fürth spielen wird.

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