Fußball

Gegen Norwegen ausverkauft! Das kann nur gut sein: „Meckerverbot“ auch in Österreich

Durch den Aufstieg ins Achtelfinale der Europameisterschaft verbesserte sich Österreichs Fußballteam in der Weltrangliste um drei Plätze von Rang 25 auf 22. Das ist das beste Ranking seit sechs Jahren, seit Dezember 2018 unter Franco Foda. Besser war Österreich nur vor acht Jahren vor der Euro 2016 mit Platz zehn unter Marcel Koller. Der Hype um das Nationalteam durch die EM zeigte sich auch daran, dass 30 Minuten nach Verkaufsstart am Donnerstag alle 17.000 Karten für das zweite Heimspiel in der Nations League gegen Norwegen und Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland weg waren. Das Linzer Stadion wird am 13. Oktober ausverkauft sein. Noch eine Auswirkung hat die Europameisterschaft auf die rot-weiß-rote Fußballszene: Künftig gilt das „Meckerverbot“ auch in Österreich. Darauf einigten sich Verband und Bundesliga rechtzeitig vor Saisonbeginn. Und zwar flächendeckend, nicht nur in der Bundesliga und der zweiten Liga. Offiziell heißt es „Kapitäns-Richtlinie“. Nicht nur Österreich übernahm die bei der EM erfolgreich getestete Richtlinie, dass ausschließlich die Teamkapitäne bei wichtigen Entscheidungen mit Schiedsrichtern kommunizieren dürfen. Das gilt auch für alle Europacupbewerbe, ebenso bei den Nachbarn Deutschland und Schweiz.

Das kann nur gut sein, weil es, wie bei der EM zu sehen waren, mehrheitlich die „Rudelbildungen“ verhinderte. Da sollten Szenen, wie sie sich beispielsweise beim letzten Klagenfurter Cupfinale am 1. Mai zwischen Sturm Graz und Rapid rund um Schiedsrichter Sebastian Gishammer und den vierten Offiziellen Walter Altmann abspielten, nicht mehr passieren, oder zumindest die Ausnahme der Regel sein. Das heißt, dass sich künftig auch einige Trainer und ihre Assistenten etwas einbremsen müssen. Die Kapitäne, die reden dürfen, sind etwa bei Sturm Graz Stefan Hierländer oder Ion Gorenc Stankovic, bei Red Bull Salzburg Amar Dedic, beim LASK Robert Zulj, bei Rapid nicht mehr Guido Burgstaller, der auf eigenen Wunsch die Kapitänsschleife an einen jüngeren abgibt, bei der Austria Manfred Fischer. Irritationen könnte es nur geben, wenn ein Tormann der Kapitän des Klubs ist. Dann müsste er einen Stellvertreter bestimmen, der mit dem Schiedsrichter reden darf. Damit soll verhindert werden, dass der Tormann möglicherweise über mehr als das halbe Feld läuft, um mit dem Schiedsrichter zu reden. Bei der EM wusste offenbar Italiens Kapitän im Tor, Gianluigi Donnarumma, nichts davon. Beim 0:1 gegen Spanien verließ er den Strafraum, um mit Referee Slavko Vincic zur reden. Und sah prompt die gelbe Karte.

Liga-Vorstand Christian Ebenbauer erwartet sich davon einen respektvolleren Umgang zwischen Schiedsrichter und den Akteuren als bisher („wir wollen mit Vorbildwirkung vorangehen“), Ali Hofmann als Head of Referee Department verwies auch darauf, dass durch das „Meckerverbot“ die Netto-Spielzeit erhöht wird und dadurch mehr Spielfluss entsteht.

Foto: AFP.

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