Fußball

Das Prozess ist vorbei – aber die sportlichen Zweifel über Boateng bleiben

Der schlagzeilenträchtige Prozess gegen die 36 jährige LASK-Neuerwerbung Jerome Boateng vor dem Münchener Landesgericht ist vorbei. Die Richterin Susanne Hemmerich stellte Freitag dezidiert fest, dass von den Vorwürfen gegen den Weltmeister, ein notorischer Frauenschläger zu sein, nichts übrig geblieben sei. Darüber jubeln seine Verteidiger, weil er in allen wesentlichen Punkten von den Vorwürfen der Körperverletzung an seiner Ex-Lebensgefährtin und Mutter seiner Töchter während eines Karibikurlaubs vor sechs Jahren freigesprochen wurde. Boateng wurde praktisch nur „verwarnt“,  muss 100.000 Euro an Sozialvereine spenden und nur dann 200.000 Euro zahlen, wenn er sich noch einmal etwas zuschulden kommen lässt.

Boateng zeigte sich enorm erleichtert: „Ein jahrelanger Albtraum ist vorbei!“ Auch LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber wird mit dem Urteil leben können, zumal er schon zuvor eerklärte, Boateng werde auf jeden Fall spielen. Allerdings kann das Prozessende nicht die Zweifel, ob Boateng noch in der Lage sein wird, den Linzern sportlich weiterzuhelfen, der Rückhalt in der Abwehr zu sein, beseitigen. Das ist der entscheidende Punkt. Seine Bilanz nach dem Abschied  von Bayern München vor drei Jahren nährt diese Zweifel: In der Saison 2021/22 noch 27 Spiele in der Ligue 1 für Olymoique Lvon, eine darauf nur noch acht, in der letzten nur sieben in der italienischen Serie A für Absteiger Saliternana. Ob er im fortgeschrittenen Alter alleine durch seine Erfahrung nochmals in die Spur finden wird? Bisher hat Boateng noch nicht für den LASK gespielt.

Ohne große Nebengeräusche ging ein Transfer beim LASK-Stadtrivalen über die Bühne: Blau Weiß Linz sicherte sich für die zweite Saison in der Bundesliga den 31 jährigen Routinier Thomas Goiginger. Der Offensivspieler kehrt nach sieben Jahren zu Blau Weiß zurück, zwischen 2017 und Ende 2023 bestritt er 242 Spiele für den LASK, erzielte 58 Tore, war ein wichtiger Faktor beim Weg nach oben. Im Frühjahr stieg er mit Osnabrück aus der zweien deutschen Liga ab. WSG Tirol engagierte den deutschen Linksverteidiger Lennart Czyborra. In den letzten sechs Jahren war der 25 jährige Berliner bei fünf Vereinen in Holland, Italien und Deutschland: Heracles Almelo, Atalanta Bergamo, FC Genua, Arminia Bielefeld und PEC Zwolle. Die meisten Spiele bestritt er für Almelo (45) und Genua (24). Bei Zwolle waren es nur sechs, bei Bielefeld fünf, bei Atalanta nur eines. Czyborra debütierte Freitag bei der Saisoneyeröffnung von WSG Tirol gegen Olympique Lyon im Finish. Vor 1410 Zuschauern in Wattens holte Tirol nach der Pause durch Tore von Bror Blume und Lukas Hinterseer ein 0:2 auf, verlor aber noch 2:3 (0:2).

Foto: No Credit.

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