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Gemeinsam gewannen sie mit Austria als Spieler Anfang der 90er-Jahre drei Meistertitel und zweimal den Cup, jetzt stehen sie als Trainer gemeinsam für Erfolg. Sowohl Ralph Hasenhüttl mit Leipzig als auch Peter Stöger mit dem 1.FC Köln. Am Papier sind die Gegner im Kampf um die Europacupplätze, was Stöger nicht so sieht: „Leipzig schafft das sicher“. Der Zweite hat auch zwölf Punkte mehr als der Siebente Köln. Und Hasenhüttl hat noch keines der bisherigen fünf Duelle gegen Stöger in zweiter und erster Liga verloren: Weder mit Ingolstadt noch mit Leipzig. Mit Ingolstadt gewann er das erste in Stögers Kölner Aufstiegssaison in der Domstadt „extrem glücklich“, wie er selbst zugibt, 1:0. Danach folgten in ausgeglichenen, hart umkämpften Partien vier Unentschieden. Wie im Herbst in Köln (1:1). Samstag gastiert Stöger mit Köln erstmals in Leipzig.
SportBild schaltete beide vor dem Aufeinandertreffen via Skype zusammen, widmete der lockeren Plauderei über ihre Ziele, Träume und deutsche Ösi-Klischees gleich drei unterhaltsame Seiten. Denn da lief auch der Schmäh: Stöger stellt fest, dass Hasenhüttl als Joker bei Austria die stärksten Leistungen brachte. Die Begründung des Steirers: Weil er da nur zehn Minuten laufen musste. Denn laufen zählte nie zu seinen Stärken. Heute ist der läuferische Aufwand, den der Trainer Hasenhüttl von Leipzigs Spieler fordert, extrem hoch. Stöger: „Er ist sehr flexibel und hat seine spannende Spielidee den Bedingungen immer wieder angepasst, auch wenn seine Vorstellung von Fussball nicht unbedingt meins ist. Diese Anpassungsfähigkeit ist für mich die größte Qualität bei einem Trainer.“
Stöger hätte von RB Leipzig am liebsten die Trainingsbedingungen, Hasenhüttl findet die Fankultur in Köln, die er auch als Spieler erlebt hatte, toll. In seiner Kölner Zeit verliebte sich Hasenhüttl auch in den Karneval. So wie Stöger jetzt. Dienstag feierte er auf der Karnevalssitzung des 1.FC im Maritim-Hotel als muskelbepackter Bauarbeiter von Village People, Freundin Uli, die Trainer-Queen, präsentierte sich als Polizistin. Stöger lachend: „Vielleicht geh ich irgendwann als Hasenhüttl verkleidet.“
Ihr sechstes Duell hat etwas besonders: Es ist das erste in Jeans. Die trägt Stöger bei Spielen fast immer, Hasenhüttl erst zum zweiten Mal. Nach den Leipziger Niederlagen gegen Dortmund und Hamburger SV wollte er etwas Neues bringen, tauschte die gewohnte Trainingshose gegen Jeans. Die brachten Glück, wie das 2:1 in Mönchengladbach bewies. Also trägt er auch gegen Stöger die Glücks-Jeans: „Köln ist so gut organisiert und kompakt, wir müssen noch besser sein als in Gladbach.“ Stefan Ilsanker ist wieder gesetzt, der Salzburger machte sich, egal ob im Abwehrzentrum oder im defensiven Mittelfeld, unverzichtbar. 68 Prozent seiner Zweikämpfe gewann er zuletzt. Bei Marcel Sabitzer sind die Adduktoren derzeit eine Problemzone.
Nicht nur bei den tipp3-Quoten (siehe oben) gilt Köln als Aussenseiter, ist ein Leipzig-Sieg das wahrscheinlichste Resultat. Aber Stöger weiß: „Wir können den Top-Teams wie Leipzig jetzt schon in einzelnen Spielen Paroli bieten.“ Worauf Hasenhüttl eingestellt ist: „Peter weiß immer, was seine Mannschaft braucht.“ Am Sonntagabend wird der 49jährige als Studiogast bei „Sky90“ über das Ösi-Duell reden.
Bei Kölns Verfolger und Rhein-Rivalen Leverkusen soll Aleksandar Dragovic trotz seiner schwarzen Dienstags gegen Atletico Madrid in der Champions League Samstag wieder um Punkte kämpfen. Mittwoch versuchte Österreichs Teamchef Marcel Koller via SMS aufmuntern, auch von Trainer Roger Schmidt kamen entsprechende Signale: Dragovic spielt gegen Mainz.