Vier Siege ohne Gegentor in den Viertelfinalhinspielen der Champions League. Nach Manchester City (3:0 gegen Bayern) und Inter Mailand (2:0 gegen Benfica in Lissabon) am Dienstag gelang dies am Mittwoch Milan im italienischen Duell gegen Napoli (1:0 durch ein Tor von Ismael Bennacer fünf Minuten vor der Pause) und Österreichs Teamkapitän David Alaba mit Real Madrid durch das 2:0 (1:0) gegen Chelsea im Bernabeu-Stadion. Vor einem Jahr verlor Real daheim gegen Chelsea im Viertelfinale 2:3, heuer klappte alles besser. Aber der Titelverteidiger muss noch kommenden Dienstag beim Retourspiel an der Stamford Bridge bestehen. Das ist der cleveren Mannschaft durchaus zuzutrauen. Alaba steh knapp vor dem Semifinale.
Chelsea verkaufte sich aber besser als man es den „Blues“ nach den letzten Mißerfolgen der letzten Wochen zutraute. Der zurückgekehrte Trainer Frank Lampard ließ überraschend mit dem Deutschen Kai Havertz einen Stammspieler unter seinem Vorgänger Graham Potter auf der Bank, entschied sich für ein 5-3-2 mit Joao Felix, Leihspieler von Atletico Madrid, und Raheem Sterling als Spitzen. Joao Felix scheiterte bei der ersten Chance im Spiel nach einem Konter an Reals herausragenden belgischen Tormann Thibault Courtois, ebenso Sterling kurz nach Reals Führungstor durch Karim Bnezema nach 22 Minuten, als er den Ausgleich am Fuß hatte. Benzema traf aus kurzer Distaz, als Chelsea spanischer Tormann Kepa einen Schuss von Vinicius Junior gerade noch abwehren konnte. Vinicius Junior wurde zum „Man of the Match“ gekürt. Denn er leistete mit einem Eckball auch die Vorarbeit zum 2:0 nach 74 Minuten durch Marco Asensio, den Trainer Carlos Ancelotti kurz zuvor statt Rodrygo eingewechselt hatte. Rodrygo sorgte zuvor dafür, dass Real ab der 59, Minute mit einem Mann mehr spielt: Da ihn Chelseas Verteidiger Ben Chilwell als letzter Mann am Weg zum Tor nur mit einem Foul stoppen konnte, Rote Karte wegen Torraub.
Alaba? Von der ersten bis zur 95. Minute total seriös und solid, aber nicht herausragend. Musste er auch nicht sein. Beim Jubel nach dem zweiten Tor war Alaba obenauf (Bild), 70 Minuten lang spielte er im Abwehrzentrum, danach Linksverteidiger statt Frankreichs Teamspieler Eduardo Camavinga, den der Deutsche Antonio Rüdiger ersetzte, aber Alabas Platz in der Innenverteidigung übernahm. Vor einem Jahr spielte Rüdiger bei Chelsea, köpfte das Führungstor beim Sieg in Madrid. Mittwoch blockte er in der 94. Minute einen Schuss des eingewechselten Havertz, der wahrscheinlich Chelseas Anschlusstor bedeutet hätte. So ändern sich die Zeiten.
Foto: Real Madrid.