Sonntagnachmittag Kampf um Platz eins in der Premier League zwischen Tabellenführer Liverpool und dem Zweiten Manchester City, der einen Punkt zurückliegt. Der Schlager an der Anfield Road ist der 30. und vorerst letzte Tanz der Trainerstars: Jürgen Klopp in seinem 474. Spiel mit den „Reds“, Pep Guardiola in seinem 46. mit den „Citizens“ . Seit 2015 wurde Kloppo je einmal Champions League-Sieger (2019), englischer Meister (2020), Pokalsieger (2022) sowie zweimal Ligapokalsieger (2022, 2024). Pep gewann seit 2016 die Champions League(2023). fünfmal die Premier League (2018,2019, 2021 bis 2023), zweimal den FA-Cup (2019, 2023) und viermal den Ligapokal zwischen 2018 und 2021. Bevor Klopp im Juni eine vorerst einjährige Auszeit nimmt, könnte es noch das 31. Spiel zwischen beiden geben. Im FA-Cup stehen beide Vereine im Viertelfinale.
Ihre Geschichte begann 2013 mit einem 4:2 von Klopps Borussia Dortmund im deutschen Supercup gegen die Bayern mit ihrem neuen spanischen Trainer, die sich in der Liga prompt mit einem 3:0 in Dortmund revanchierten. In Deutschland gab es ein Unentschieden in ihren acht Aufeinandertreffen, Je vier Siege für Klopp (das 3:0 im April 2014 war bis heute der letzte Liga-Sieg der Borussia in München). Im Herbst 2015 übernahm Klopp den wankenden Traditionsklub Liverpool auf Platz zehn, dessen US-Besitzer, die Fenway Sports Group, auf jeden Euro schaut. Guardiola fing 2016 bei Manchester City an. DieBesitzer aus Abu Dhabi holten ihn, damit er ihr mit hunderten Millionen vollgepumptes Projekt endlich zum Triumph in der Champions League führt. Klopp musste fünf Jahre und drei verlorene Endspiele auf seinen ersten Titel in England, den Sieg in der Champions League, warten. Guardiola wurde bereits im zweiten Jahr mit Rekordpunkteanzahl Meister, holte erst nach sieben die Champions League.
Es heißt Herz gegen Geld. Oder Umschalten, Kontern, Tempo bei Klopp, superdominanter Ballbesitz-Fußball bei Klopp. Dass Klopp gerne auf die finanzielle Überlegenheit der Manchester-Scheichs hinweist, bringt Guardiola immer in Rage. Von den 21 Duellen in England gewann Klopp acht, Guardiola sieben, es gab sechs Unentschieden. Der höchste Pep-Sieg war 2017 in der Premier League (5:0), der von Klopp 2018 in der Champions League (3:0). Einmal fielen sieben Treffer, als Liverpool im Jänner 2018 daheim in de Premier League 4:3 gewann. Klopp ist einer von nur zwei Trainern, der gegen Guardiola eine positive Bilanz (12:11, sechs Unentschieden) hat, der andere der Italiener Antonio Conte in seiner Zeit bei Chelsea (2016 bis 2018) und Tottenham(2021 bis 2023).
Guardiola nannte Klopp, den besten Rivalen, den er je hatte. Klopp lobte Manchester City mehrfach als „bestes Team der Welt“. Das Duell am Sonntag ist wieder einmal als wegweisendes Spiel im englischen Meisterkampf, in dem auch Arsenal (2:1 gegen Brentford) unter dem früheren Guardiola-Assistenten Mikel Arteta eine Rolle spielt. Klopp musste in den letzten Wochen wegen bis zu 14 Verletzten mitunter eine Rumpftruppe mit Nachwuchsspielern aus der eigenen Akademie aufbieten, Guardiola konnte es sich leisten, Topspieler wie Kevin de Bruyne, Bernardo Silva, Kyle Walker oder Jack Grealish als Joker von der Bank zu bringen. Und dennoch liefern sich Klopp und Guardiola wieder ein ganz enges Rennen.
Nichts wurde es für Oliver Glasner mit dem zweiten Sieg in seinem zweiten Heimspiel mit Crystal Palace im Selhurst Park. Gegen Luton gelang nach elf Minuten durch den Franzosen Jean Philippe Mateta, blieben Chancen, alles klarzumachen, ungenützt. Zweimal traf Crystal Palace die Latte. In der sechsten Minute der Nachspielzeit glich Luton durch das erste Saisontor von Cowley Woodrow aus. Die Enttäuschung bei Glasner war sichtbar. Crystal Palace liegt als 14. weiter acht Punkte vor dem Drittletzten Luton am ersten Abstiegsplatz, hat drei Wochen Pause. Am 30. März geht es beim 17. in Nottingham weiter.
Foto: Sky Austria.
