Gerüchte gab es bereits seit Wochen, Mittwochvormittag wurde der Paukenschlag offiziell bestätigt: Trainerstar Jürgen Klopp landet nach seinem Abschied vom FC Liverpool beim österreichischen Konzern Red Bull. Er beginnt am 1. Jänner 2025 als „Head of Global Soccer“, hat bereits einen Vertrag über fünf Jahre unterschieben. Ursprünglich wollte Klopp eine einjährige Auszeit nehmen, jetzt wurden es nur sechs Monate. Der neue Job bedeutet eine übergeordnete Rolle, in der Klopp sein Fachwissen, seine Erfahrung und Ausstrahlung, sein Netzwerk einbringen soll. Einer, der genau darüber Auskunft geben kann, ist Österreichs Teamchef. Denn Ralf Rangnick hatte diesen Job nach dem Ende seiner Tätigkeit bei Red Bull Leipzig ab 2019 eineinhalb Jahre lang. Damals war er „nur“ für vier Klubs (RB Leipzig, Red Bull Salzburg, New York Bulls, Bragantino in Brasilien) zuständig, jetzt kommen noch zwei dazu: In England Leeds United, in Japan Zweitligist Omiya Ardija.
Klopp wurde vom ehemaligen Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff verpflichtet, der im Red Bull-Konzern für alle Sportaktivitäten zuständig ist. Das verfügte noch Firmengründer Didi Mateschitz vor seinem Tod vor zwei Jahren. Klopp soll eine Art Mentor für die Trainer und Sportdirektoren der Klubs sein, bei denen Red Bull einen Einfluss hat. Mit Leipzig-Trainer Marco Rose ist Klopp seit gemeinsamer Mainz, Zeit bestes befreundet, Salzburgs Trainer Pep Lijnders war jahrelang Klopps Assistent bei Liverpool. Kann Klopp auch ihm und damit Salzburg helfen? Klopps Wechsel zu Red Bull ist für Lijnders nicht schlecht, da der Holländer nach den zwei miesen Auftritten in der Champions League gegen Sparta Prag und Stade Brest und dem 0:5-Debakel in Graz gegen Sturm unter Druck kam. Zum Krisengipfel mit Geschäftsführer Stephan Reiter, Sportchef Bernhard Seonbuchner und Lijnders war Anfang der Woche der ehemalige deutsche Torjäger Mario Gomez nach Salzburg gekommen. Er ist seit 2022 als „technischer Direktor“ für die Red Bull Klubs zuständig, Klopp wird sein neuer Chef: „Die Rolle ist neu, meine Leidenschaft für Fußball ist die gleiche geblieben“, versicherte Klopp, „gemeinsam können wir entdecken, was alles möglich ist!“
Klopp gewann mit Liverpool in der Champions League im Herbst 2019 beide Gruppenspiele gegen Salzburg, 4:3 an der Anfield Road und 2:0 in Salzburg. Er holte drei Spieler mit Salzburg-Vergangenheit zu den „Reds“: Sadio Mane, Naby Keita und den Japaner Takumi Minamino.
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